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Kickers Offenbach
Kreuz und Reich sind unten durch
Der OFC hat die Mittelfeldspieler wegen eines Discostreits vom Training suspendiert / Trainer Frank fordert "kapital anderes Verhalten"
VON JÜRGEN HEIDE
Marco Reich und Markus Kreuz haben trainingsfrei. Während ihre Kollegen bis zum Spiel der Offenbacher Kickers am nächsten Sonntag gegen den Tabellenzweiten der Zweiten Fußball-Bundesliga, Hansa Rostock, noch sechs Übungseinheiten zu absolvieren haben, sind die beiden bis Montag suspendiert. Der Grund: Sie waren am Sonntagmorgen gegen ein Uhr in eine Auseinandersetzung in einer Loungebar in Kaiserslautern verwickelt. "Die Sache war eine verbale Geschichte, die nicht von unseren Spielern ausgegangen ist. Es gab keine Schlägerei", sagt OFC-Sportmanager Michael Dämgen. Den Ausschluss vom Trainingsbetrieb will er als "Denkpause" für das Duo verstanden wissen. "Sie hätten sich cleverer anstellen müssen. Es ist immer sehr unglücklich, wenn so eine Sache in die Öffentlichkeit gerät." Zumal die Stimmung beim OFC wegen des derzeitigen Abwärtstrends und der schwachen Leistung im Pokalspiel gegen Frankfurt, für die sich die Spieler per offenem Brief bei den Fans entschuldigt haben, angespannt ist.
Bereits am Wochenende hatten die beiden ehemaligen Lauterer nicht mit der Mannschaft trainiert, weil sie von Trainer Wolfgang Frank nach ihren schwachen Leistungen bei der 0:3-Pokalpleite gegen Eintracht Frankfurt aus dem Kader für das Spiel am Sonntag in Essen (2:2) gestrichen worden waren. Kreuz und Reich können ihre Suspendierung nicht nachvollziehen. "Marco ist von zwei Leuten doof angemacht worden, dann gab es ein kurzes Wortgefecht - es ist nichts passiert", sagt Kreuz, der die Welt nicht mehr verstehen will, "wenn ich privat nicht mehr weggehen darf". Einer der beiden Männer hatte der Zeitung Bild gesagt, dass die OFC-Spieler angetrunken gewesen seien, was beide vehement bestreiten.
Bei Frank ist das Duo jedenfalls erst einmal unten durch - er will aufpassen, dass die beiden Ex-Kölner den intakten Teamgeist nicht gefährden. Der Trainer hatte bereits in der Vergangenheit die Einstellung von Kreuz und das Verhalten von Reich gerügt. "Ich brauche Spieler, die Probleme lösen und keine machen", zürnt Frank nun und erwartet von den bisher sportlich enttäuschenden Wandervögeln "ein kapital anderes Verhalten". Wenn sie weiter schmollten, bekämen sie keine Chance mehr.
Besonders mit Kreuz will Frank den Dialog "auf ein Minimum" beschränken. Mit ihm habe er unzählige Gespräche geführt, die nichts gebracht hätten. "Führungsspieler müssen sich selber aufstellen, die brauchen keinen Trainer, der sie schützt", sagt Frank in Anspielung auf entsprechende Äußerungen von Kreuz, "von denen ich die Schnauze voll habe". Am Freitag soll es dennoch ein Gespräch zwischen Dämgen, Frank, den beiden Spielern und deren Berater Klaus Gerster geben.