Weiden
Michael Fritsch will erst nächste Woche reden
SpVgg-Vorsitzender wartet Stadtratsbeschluss ab - Planungen für 2010/11
Weiden. (af) In den vergangenen Wochen hat die finanzielle Situation der SpVgg Weiden etliche Fragen aufgeworfen. Doch Michael Fritsch bleibt seiner Linie treu. Der Vereinschef will Antworten nicht vor nächster Woche liefern. "Ich werde mich erst nach der Sitzung des Weidener Stadtrats äußern, dann aber umfassend", kündigt der Vorsitzende vieldeutig an.
Das städtische Gremium tagt am kommenden Montag. Dann steht die Entscheidung an, ob die Stadt zusätzliche Investitionskosten für den Ausbau des Stadions am Wasserwerk übernimmt. Es geht um 250 000 Euro - und einen "Schwarzen Peter", den sich Stadt und Verein seit Wochen, ja Monaten gegenseitig zuschieben.
Streit ein Politikum
Dem Vernehmen nach kann der Verein schlüssig nachweisen, dass alle Auftragsvergaben von städtischen Bediensteten abgesegnet wurden, die Forderungen der Spielvereinigung also zurecht bestehen. Wie sehr der Streit ums Geld mittlerweile zu einem Politikum geworden ist, lässt eine Aussage von Fritsch erahnen: "Ich halte mich an gemachte Vereinbarungen, im Gegensatz zu anderen."
Unabhängig vom Stadtrats-Beschluss laufen bei den Schwarz-Blauen die Planungen für die Regionalligasaison 2010/11. Bis zum 1. März waren die Unterlagen für Teil eins des Zulassungsverfahrens beim Deutschen Fußballbund (DFB) einzureichen. Darin geht es um die "technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit" des Bewerbers. "Wir haben diese Papiere vollständig und fristgerecht abgegeben", berichtet Geschäftsführer Thomas Aschauer.
Die Rückmeldung vom DFB kam prompt und war laut Aschauer "positiv". Pflichtgemäß musste der Verein allerdings eine Erklärung zur Flutlichtanlage abgeben, die aktuell nur eine Leistung von knapp 300 Lux aufweist und keinesfalls regionalliga-tauglich ist. Sie muss laut Statuten im zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit 500 Lux betragen und demnach nachgebessert werden.
Noch zwei Wochen hat die SpVgg Weiden dagegen Zeit, um die vom DFB geforderte "wirtschaftliche Leistungsfähigkeit" für die kommende Spielzeit nachzuweisen. "Dazu laufen die Gespräche, intern und mit den Sponsoren", teilt Aschauer mit und fügt erklärend hinzu: "Ich kann versichern, dass wir wissen, was wir einnehmen, und was wir zu zahlen haben."
Teilzahlungen
Allerdings ist es dem Verein in den Wintermonaten nicht gelungen, offene Forderungen ad hoc auszugleichen. So mussten sich die Fußballprofis seit Jahresbeginn mit Teilzahlungen zufriedengeben, die Gehälter im Jugendbereich wurden teilweise überhaupt nicht ausbezahlt. Zudem wurden Schreiben des Amtsgerichts bekannt, wonach ein Gerichtsvollzieher gegenüber Sponsoren der SpVgg ein vorläufiges Zahlungsverbot an den Verein ausspricht.
Allerdings zeichnet sich ab, dass der finanzielle Engpass des Vereins nur von kurzer Dauer ist. Ausstehende Gehälter sollen wohl schon bald überwiesen werden. Der Ausgleich offener Forderungen ist ein Muss, um nicht beim Quartals-Check durch den DFB auf die Nase zu fallen. "Der Verband prüft den Saisonetat vierteljährlich auf eine Unterdeckung", erklärt dazu Aschauer. Zum Stichtag 31. Dezember 2009 sei der Nachweis, dass Ist und Soll übereinstimmen, ordnungsgemäß erbracht worden, betont der Geschäftsführer. Der nächste Abgleich ist demnach für den Zeitraum 1. Januar bis 31. März fällig.
http://www.oberpfalznetz.de/demobeilage ... n,1,0.html