Rot-Weiß Essen

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sam
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Rot-Weiß Essen

Beitrag von sam »

Nur ein Dixi-Klo auf der Gästetribüne
Rot-Weiß Essen kommt: Der Absteiger und seine mehr als tausend, teils gewaltbereiten Fans versetzen die Klubs der fünften Liga in Aufruhr

Essen - Im Stadion am Papenloh in Hamm-Rhynern ist die Welt noch in Ordnung. Friedliche Zuschauer sehen friedlichen Fußball. Westfalia Rhynern ist in die NRW-Liga aufgestiegen, das ist die fünfthöchste Klasse und für den kleinen Verein eine große Sache. Doch jetzt kommt Rot-Weiß Essen. Der Traditionsklub steckt in der Insolvenz und hat in der NRW-Liga den Startplatz seiner zweiten Mannschaft übernommen. Der Verein ist nur noch ein Schatten seiner selbst, aber zu diesem Schatten gehört noch immer eine stattliche Anzahl fanatischer Fans, die den Klubs in der NRW- Liga nun Sorgen bereiten.

'Wir rechnen mit angespannten Situationen bei einigen Spielen', sagt der Staffelleiter Rolf Thiel. Die Anzahl der 'Risikospiele' in der nordrhein-westfälischen Fußballprovinz wächst dramatisch. Rhynern muss zum Heimspiel am 5. September sogar das Stadion wechseln, weil es nur für 600 Zuschauer zugelassen ist, allein aus Essen aber vermutlich mehr als 1000 Fans anreisen.

Essener Fans haben in den vergangenen Jahren einiges dafür getan, dass die Fußballprovinz Angst vor ihnen hat. In Münster haben sie einst die städtische Busflotte demoliert und in Düsseldorf Straßenbahnen zerlegt. Doch mit dem Niedergang des Traditionsklubs soll auch das zerstörerische Potential der Fans geschwunden sein. 'Wir haben noch immer reiselustige Fans', sagt Damian Jamro, Teammanager von Rot-Weiß Essen, 'aber es ist in letzter Zeit nur noch wenig passiert.'

Das Stadion 'Sonnenblume'

Zuletzt flogen vor der eigenen Geschäftsstelle Raketen und Flaschen, als die Insolvenz bekannt wurde. In der vergangenen Regionalliga-Saison hat Essen durchschnittlich 2850 Fans zu den Auswärtsspielen mitgebracht. 'In der NRW-Liga kann man noch von 1500 ausgehen', sagt Wolfgang Urbanczyk, Geschäftsführer der SpVgg Erkenschwick. 'Und von denen sind 200 nicht an Fußball interessiert.'

Auch im Stadion 'Sonnenblume' in Velbert ist die Welt noch in Ordnung. Friedliche 345 Zuschauer pro Heimspiel machten den fünf bis zehn Ordnern in der vergangenen Saison keine Schwierigkeiten. Am 22. August aber spielt Rot-Weiß Essen in Velbert und könnte um die 2000 Fans mitbringen, denn Velbert liegt nur 20 Kilometer südlich von Essen. 'Bei diesem Spiel werden mehr als 100 Ordner im Einsatz sein', sagt Velberts Klubchef Oliver Kuhn, 'und etwa die Hälfte davon wird aus Essen kommen, denn die kennen sich mit ihren Fans am besten aus.' Beim Staffeltag der NRW-Liga machte Harald Meyer aus der Kommission für Prävention und Sicherheit des Deutschen Fußball-Bunds explizit auf die Gefahr durch Essener Fans aufmerksam. 3000 Zuschauer passen in Velbert auf die Gästetribüne, mit 'mindestens 2000 Essener Fans' rechnet Klubchef Kuhn. Wenn mehr als 3000 kommen, wird es gefährlich. 'Aber was sollten wir dann machen?', sagt Kuhn. 'Ausverkauft wäre ausverkauft.'

Fast 1200 Dauerkarten hat Rot-Weiß Essen verkauft. Im baufälligen Georg- Melches-Stadion rechnet der Klub in der fünften Liga mit '3000 plus X Zuschauern'. Zu den Auswärtsspielen wird vielleicht die Hälfte mitreisen. Mit solchen Massen haben die Gegner keine Erfahrungen. Der SV Schermbeck etwa hatte in der vergangenen Saison 272 Zuschauer pro Heimspiel, der VfB Hüls 316, Germania Windeck 436. Ein weiteres Problem ist, dass Stadionverbote, die für Fans in der ersten bis vierten Liga verhängt wurden, für die fünfte Liga nicht gelten. 'Das sorgt für zusätzliche Gefahr', sagt Dieter Dersch, der bei der Kreispolizei Mettmann die Direktion für Gefahrenabwehr leitet. 140 Polizisten sollen am 22. August in Velbert für Ruhe sorgen, dort, wo sonst überhaupt nur die doppelte Zahl an Zuschauern erscheint.

Beim Aufsteiger FC Wegberg-Beeck nahe Mönchengladbach haben sie auf der Gegengeraden für die Gästefans soeben einen Getränkestand und ein Dixi-Klo aufgestellt. Das wird den Essener Fans kaum reichen, wenn sie am 29.Oktober im Waldstadion gastieren. An jenem Freitag soll der Gästebereich eigens eingezäunt werden. Klaus Wittke hofft, dass das genügt. 'Die Essener Fans haben noch immer einen schlechten Ruf', sagt Essener Polizeibeamte, 'dabei ist das gar nicht mehr gerechtfertigt.'

Keine Gegner mehr

In der Regionalliga hätten in der vergangenen Saison nicht einmal mehr zu allen Auswärtsspielen Polizisten mitreisen müssen. In der NRW-Liga, sagt Wittke, müsse man sich zudem fragen 'mit welchen Fans die Essener sich überhaupt anlegen sollten?' Aber Gefahr lauert trotzdem. 'Das steht und fällt mit dem Erfolg der Mannschaft', sagt Wittke und rechnet damit, dass er und seine Kollegen von den gastgebenden Klubs regelmäßig zur Mitreise angefordert werden. In der Idylle der Fußballprovinz müssen sie mit einer Fanszene wie jener von Rot-Weiß Essen nämlich erst einmal ihre Erfahrungen machen.Ulrich Hartmann

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Seele: "Ich bin viel zu übergewichtig, und des merk ich aa an mir selber."
schwarzmarktkalle
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Re: Rot-Weiß Essen

Beitrag von schwarzmarktkalle »

6250 zuschauer in liga 5 :twisted: erstes spiel erster sieg

http://www.rot-weiss-essen.de/main.php? ... hread=7896
ARROGANT SEIT 1921

Zwischenfazit aus Hof: Das Spiel passt sich dem Wetter an und wird immer schlechter.

:stoesschen:
sam
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Re: Rot-Weiß Essen

Beitrag von sam »

Seele: "Ich bin viel zu übergewichtig, und des merk ich aa an mir selber."
motorhorst
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Re: Rot-Weiß Essen

Beitrag von motorhorst »

Ja, lohnt sich aber. Auch wenn der offene Brief nix bringen wird, es sei denn der Koch setzt sich mal mit dem Bayreuther Stadtrat zusammen und erarbeitet eine schnelle und für alle Seiten vorzügliche Lösung.
Wenn's Ascherl brummt is s'Herzerl gsund!
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