Dem Gegner tat es leid
17.10.2004 18:12
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Unglückliches 1:2 der SpVgg-Reserve beim Spitzenreiter FUSSBALL
Nachdem der Schlusspfiff die unglückliche 1:2 (0:0)-Niederlage der SpVgg Bayreuth II in der Landesliga Nord beim Würzburger FV besiegelt hatte, griff der einheimische Trainer Michael Hochrein ganz tief in die Kiste mit den Fußball-Weisheiten: "Wenn du in der Tabelle oben stehst, hast du einfach Glück, steckst du unten fest, dann hast du Pech. Mir tun die Bayreuther tatsächlich etwas leid."
Auf solcherlei Zuspruch hätten die Altstädter sicher gut und gerne verzichten können. Obwohl sie eines ihrer besten Saisonspiele gezeigt hatten und dem Spitzenreiter über weite Strecken mehr als ebenbürtig waren, blieb ihnen unter dem Strich nur eine Niederlage und auch noch eine Rote Karte samt folgender Sperre für Christoph Bauer.
Trotz dieser bitteren Bilanz war der Auftritt der Gäste beachtlich. Von Beginn an hatten sie auch ohne Torjäger Gashi, der nach einer Gelb-Roten Karte in der Vorwoche zunächst auf der Bank schmorte, gegen den Spitzenreiter die Initiative ergriffen. Die SpVgg-Abwehr hatte kaum Probleme mit den fahrig und unkonzentriert wirkenden Gastgebern. Nur zweimal wurde es vor dem Seitenwechsel vor dem Gäste-Tor gefährlich. Zunächst zielte Würzburgs Mittelfeld-Lenker Jochen Schinagel aus 16 Metern knapp neben den Kasten (32.), und zwei Minuten später traf derselbe Akteur mit einem abgefälschten Freistoß die Latte. Auf der anderen Seite hatte zuvor WFV-Abwehr-Organisator Mahler gegen Markus Taschner klären müssen (8.). Mehr Aufreger hatte die bemerkenswert ereignislose erste Halbzeit nicht zu bieten.
Auch nach dem Wechsel waren die Bayreuther keinesfalls das schwächere Team. Ganz im Gegenteil. Nur WFV-Torwart Scherbaum bewahrte seine Elf vor einem Rückstand. Der Ex-Schweinfurter reagierte bei Kopfball-Chancen von Bauer und Kaufmann prächtig. Auf der anderen Seite verlebte Mahr im SpVgg-Tor lange Zeit einen ruhigen Nachmittag. Nur in Sachen Chancenverwertung präsentierten sich die Gastgeber wie ein Topteam. Mache nutzte die ersten beiden wirklich zwingenden Torgelegenheiten der Gastgeber optimal: Nach 58 Minuten verwertete er eine scharfe Hereingabe des eingewechselten Amthor, und neun Minuten später vollendete er nach feiner Vorarbeit von Schmieg zum 2:0.
Die Partie schien damit entschieden, zumal sich Bauer, der nach überstandener Verletzung im Landesliga-Team Spielprxis sammeln sollte, in der 69. Minute ein unnötiges Foul an der Mittelinie leistete und vom nicht immer sicheren Schiedsrichter Paul (Weichendorf) mit "Rot" bestraft wurde - eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Doch auch in Unterzahl suchten die Gäste ihre Chance. Der eingewechselte Gashi wirbelte die WFV-Abwehr ein ums andere Mal durcheinander hatte aber bei drei glasklaren Chancen (77., 81., 84.) kein Glück. Dafür verhalf den Gästen ein umstrittener Foulelfmeter (Gashi war nach einem Zweikampf zu Boden gegangen) zum Anschlusstor. Mehr wollte jedoch beim Sturmlauf in der Schlussphase nicht mehr gelingen.
Würzburger FV:
Scherbaum - Götzfried, Mahler, Michel - Spahn (ab 46. Amthor), Schmieg, Schinagel (ab 70. Völker), Reitmaier, Mache - Auer (ab 46. Bloemer), Ramaj.
SpVgg Bayreuth II:
Mahr - Kauper - Hain, Fuchs - Häfner (ab 72. Angerer), Küster (ab 72. Gashi), Bock, Martin Taschner (ab 85. Trat), Markus Taschner - Bauer, Kaufmann.
SR:
Paul (Weichendorf); Zuschauer:
343.
Tore:
1:0 und 2:0 Mache (58. und 67.), 2:1 Bock (85. - Foulelfmeter).
Rote Karte:
Bauer (68. - grobes Foul); Gelb-Rote Karte:
Amthor (90.).
Nordbayerischer Kurier