SC FEUCHT - schade eigentlich

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schorschla
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Beitrag von schorschla »

respekt an feucht. nach schneller 2:0-führung innerhalb von 12 minuten mal vier dinger kassiert um dann letztlich in ffb doch noch 5:4 zu gewinnen. vierfach erfolgreich war jürgen berber... her mit ihm :wink:
keine handbreit den rassisten.
schorschla
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Beitrag von schorschla »

http://www.der-bote.de/artikel.asp?art= ... =39&man=11

Die Schneeballschlacht im Waldstadion

FEUCHT — Während der SC Feucht auf seiner Internetseite weiter mit Sponsoren hausieren geht, die sich längst vom Verein abgewandt haben, hat der Webmaster einen Eintrag von selbst von der Unterstützerliste gelöscht, der im Nachhinein ziemlich peinlich wirkt: Die Gloport GmbH, im Frühsommer vorigen Jahres als Retter vor der Insolvenz der Sportclubs gefeiert, hat im Mai in Hamburg selbst Insolvenz angemeldet.

Nach eigener Darstellung hatte Manager Hans Grübler Gloport auf den letzten Drücker, den der Insolvenzberater in der turbulenten Endphase der Regionalliga-Zeit als Termin genannt hatte, unterschriftsreif verhandelt. 50.000 Euro sollte der Deal mit dem Vertragspartner bringen, der dafür im Gegenzug eine Rabatt-Karte unter dem Namen SC-Card rund ums Waldstadion unter die Leute brachte. Ebenfalls laut eigener Angabe hatte Grübler den Kontakt zu Gloport schon zu Beginn der Saison geknüpft, der damalige Präsident Manfred Kreuzer habe sich aber gegen so einen Partner gesträubt.

Den Namen des Mannes, mit dem der Fußball-Funktionär in Hamburg verhandelte, ließ HG auf einer Jugendleitersitzung am 21. April 2005 fallen, obwohl diesem das gar nicht recht sein konnte, weil die Geschäfte offiziell ganz andere führten: Andreas Metzler. Bei tausenden von Anlegern in Deutschland schrillen da die Alarmglocken. Wobei dieses Bild schon fast makaber ist, denn bei den Pyramidenspielen „Titan“ und „Jump“, mit denen Metzler in den 90er-Jahren zigfacher DM-Millionär wurde, waren Gehörlose eine ausgesuchte Zielgruppe. Ein polnischer Ableger dieser Schneeballspiele, den Metzlers Weggefährte Darius Krakowski nach Albanien brachte, trug 1997 zum Zusammenbruch des Staatssystems (Lotterieaufstand) mit bei.

Im neuen Jahrtausend angekommen, hatte der Hamburger seine Millionen offenbar durchgebracht. Während des Scheidungsverfahrens lebten er und seine Frau auf Sozialhilfeniveau.

Mit dem Gloport-Vorläufer Provida wurde eine Geldbeschaffungsanlage auf Rabattkartenbasis ins Leben gerufen, deren Charakter als Schneeballsystem mit sektenartigen Werbeveranstaltungen und aggressivem Marketing nur schlecht getarnt war. Darius K. firmierte als Geschäftsführer, für Metzler reichte die Kohle bald wieder für einen gepanzerten Benz, früher hatte er Lamborghini bevorzugt.

Die Nachfolgekarte Gloport wirkte schon ausgefeilter. Insbesondere beim Personal und den Verkaufsmethoden. „Wir haben Erkenntnisse, dass Metzler Gloport initiiert hat,“ formulierte es Stefan Wegener von der Soko Schneeball des Landeskriminalamtes Berlin dem „Boten“ gegenüber vorsichtig. Feuchter Jugendtrainer wissen mehr.

Die Gloport GmbH vertrieb ihr Produkt unter anderem als Kooperationspartner über klamme Handball- und Basketballvereine mit Aushängeschildern wie TSV Großwallstadt, FA Göppingen und 1. FC Kaiserslautern. Wie Insolvenzverwalter Dr. Berthold Riering gegenüber dem „Boten“ zu verstehen gab, war die Vertriebsstruktur so beschaffen, dass „böse Zungen behaupten, dass ein Schneeballsystem dahinter steckt“. Die Geschäftspartner mussten zum Beispiel 1000 Karten aufkaufen und dann versuchen, sie unter die Leute zu bringen. Das Handelsblatt zitierte Fahnder Wegener schon im Oktober 2004 mit Bezug auf Gloport: „Viele verkaufen irgendein überflüssiges Produkt, um dem Ganzen einen legalen Anstrich zu geben.“

Eine der Schnittstellen zum Fußball wurde der DFB-Funktionär Hans Grübler, der nicht nur schon vor den Offenbacher Kickers Beziehungen geknüpft hatte, sondern 2005 als Organisator des Cordial-Cups in Tirol eine „Soccer-Card“ von Gloport bewerben ließ.

Dass die Gloport-Card bald das Schicksal ihrer Vorgängerin Provida erleiden würde, war absehbar: Die Gesellschaft verschliss binnen eines Jahres ein halbes Dutzend Geschäftsführer, sämtliche aus dem Dunstkreis von Metzler, ehe sie am 11. Mai in Hamburg Insolvenz wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit anmeldete. Dr. Riering will noch nicht beurteilen, ob der häufige Wechsel von Geschäftsführern dazu diente, die Firma bis zur Pleite zu „melken“: „Daran ermittele ich noch.“

Zu der geschäftlichen Entwicklung von Gloport lässt sich nach Auffassung des Insolvenzverwalters soviel sagen, dass die Idee war, ein Internetportal ähnlich web.de zu eröffnen. Allerdings wären die Preise völlig überzogen gewesen und das Angebot so unvollständig, dass sich viele Kunden geweigert hätten, ihre Beiträge zu bezahlen. Wozu die Firma außerdem drei Stockwerke Bürofläche in einem repräsentativen Geschäftshaus belegte, sei nicht nachvollziehbar.

Das Geschäft rentierte sich aber anscheinend doch derart, dass auf dem Internet-Portal von Gloport bereits über einen Link für die nächste Generation des Kartensystems geworben wird: Die Economy Plus Card. Dort ist von einer Neuorganisation in Deutschland die Rede. Der Insolvenzberater bestätigte, dass ein Interessent das Gloport-Konzept übernommen hat. Das neue Portal wurde in Polen programmiert und angemeldet. Als Verantwortlicher im Impressum ist weiterhin Gloport Inc.-Präsident William B. Halverson genannt mit Firmensitz am Broadway in New York. Sowohl Dr. Riering als auch Soko-Chef Wegener hegen Zweifel, dass diese Person existiert.

Ein William B. Halverson (diesmal aus Sacramento, Kalifornien) mit Internetaktivitäten in Deutschland firmiert außerdem noch im Portal „meet2cheat“, eine Seitensprung-Agentur, die garantiert nichts mit effektivem Torwarttraining zu tun hat. Es gibt viele Klagen wegen der versprochenen Vermittlungsgarantie. Also noch so ein überflüssiges,weltweites Angebot, der Tresen eines Sportheimes verspricht erfahrungsgemäß mehr Erfolg. PAUL GÖTZ
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schorschla
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Beitrag von schorschla »

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Zum Thema

Dass Strukturvertriebler mit überteuerten Produkten finanziell angeschlagene Sportclubs als lohnende Zielgruppe ausgeguckt haben, kommt nicht von ungefähr: Die Vereine verfügen über einen kostenlosen Versammlungsraum und Mitglieder mit ähnlichen Interessen, die in kritischen Situationen, so zumindest die Überlegung, auf gruppendynamische Verkaufstechniken anspringen: Wenn einer schwach wird, reißt er andere mit.

Diese Psychologie funktioniert nicht schlecht bei den Kaffeefahrten und war auch Inhalt eines Gesprächs von vier Verkaufsprofis, die in den Wochen vor dem Kollaps der SC-Finanzen im Büro eines Pegnitzer Kaufmannes eine Strategie zum Absatz von Osmose-Filteranlagen in Feucht diskutierten. Woher sie zu diesem Zeitpunkt von der Schieflage des Vereins wussten, blieb ihr Geheimnis, aber sonst waren sie nicht so verschwiegen.

Die Wasserreinigungsanlagen waren auf technisch neuestem Stand, gesundheits- und fitnessbewusste Sportler die passende Klientel. Aber die Kalkulation war dreist. 300 Euro sollte der Verein für die Vermittlung bekommen, auf 700 wurde der Einkaufspreis taxiert. Provision für den Verkäufer: 1200 Euro.

So eine Investition zahlt man nicht einfach aus der Haushaltkasse, daher sollte auch gleich noch ein Kreditvertrag bei der CC-Bank angeboten werden, der angeblich bei einer Rückgabe des Gerätes während einer sechsmonatigen Probierfrist abgelöst würde. Alternativ konnte ein Interessent als Vermittler von sechs Anlagen innerhalb von vier Wochen seinen Kaufpreis begleichen. Ein typisches Schneeball-Element, das im Szene-Jargon „Versklavung“ genannt wird. Dieses Finanzierungsmodell war dem Deutschlanddistributor der Osmoseanlagen zu unseriös, er feuerte den Verkäufer. Aus dem Deal mit dem SC wurde nie etwas.

Wie sich Biographien doch ähneln. Der Chef des Büros, in dem das Treffen stattgefunden hatte, war Promiwirt in Hamburg und renommierte gelegentlich mit besten Beziehungen zum Profifußball. In den 90er Jahren wurde er wegen der Organisation eines Schneeballspieles verhaftet. Mit genug Johnnie Walker im Blut schwadronierte er schon mal, dass er den SC Feucht und die SpVgg Bayreuth binnen eines halben Jahres sanieren könnte. Daraus wird wohl nichts, denn aktuell sitzt er in Untersuchungshaft. Ihm wird Anlagebetrug und Beihilfe zum Anlagebetrug vorgeworfen. Es geht dabei um Millionensummen.
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schorschla
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Beitrag von schorschla »

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Leiste trübt die Vorfreude

FEUCHT — Zwei auffällige Parallelen gibt es zwischen den Fußballfraktionen des SC Feucht und des SSV Jahn Regensburg, die sich am Samstag ab 15 Uhr im Waldstadion gegenüber stehen. Beide spielten in der Regionalliga. Und: Beide Klubs haben finanzielle Probleme und Schulden angehäuft. Aktuell auch der Gast aus Regensburg, der nach Informationen unserer Zeitung mit den Zahlungen ebenfalls nicht auf dem Laufenden ist.

Zwei Spieler, die schon beim SC Feucht die Stiefel geschnürt haben, stehen im Jahn-Kader. Stürmer Jürgen Schmid war über drei Jahre in Feucht, darunter die beiden in der Regionalliga — fast ein Jahr lang laborierte er dabei an einem Kreuzbandriss.

Ein offizielles „Ade“ gab es für ihn trotzdem nicht. Er ist jetzt in Parsberg zu Hause und hat für den Jahn schon fünf Tore erzielt. An Feucht hat er sportlich gute Erinnerungen, finanziell nicht: „Es ist immer noch Geld von damals offen. Aber es kommt nach und nach immer wieder etwas rein, wenn auch in kleinen Raten“, sagt Schmid. Aktuell ist nicht mehr viel offen, ein Betrag von weniger als 1.000 Euro.

Ob „Schmidi“ am Samstag spielen kann, ist noch nicht klar: „Ich hatte Probleme mit der Leiste, konnte zwei Tage nicht trainieren.“ Die Rückkehr ins Waldstadion ist für ihn eine angenehme Sache: „Ich kenne zwar bis auf Markus Haushahn keinen Spieler mehr, aber ich freue mich auf die netten Zuschauer. Schön wäre es, wenn ich gegen meinen alten Verein spielen kann, denn ich hatte dort drei schöne Jahre.“

Zweiter Ex-Feuchter ist Markus Bauer. Der Linksfuß wechselte nach einem Jahr nach Regensburg, wo er sich einen Stammplatz auf der linken Seite erkämpft hat.

Nach dem Abstieg aus Liga drei haben die Verantwortlichen in Regensburg versucht, einen Kader zu schmieden, der die sofortige Rückkehr in die Regionalliga schafft. Schließlich ist das Ziel, ab 2008 in die dritte Profiliga zu kommen. Dazu wurde vom FC Bad Kötzting der komplette Sturm plus Mittelfeldakteur Moses Bambara gekauft.

Der Angriff der Bayerwäldler bestand aus drei Tschechen. Das Brüderpaar Petr und Antonin Dvorak sowie Torschützenkönig Petr Stoilov. Jeder von ihnen bekommt 5.000 Euro pro Monat plus Prämien. Aber der Kötzting-Effekt verpufft derzeit, weil im Angriff Jürgen Schmid gesetzt ist und das Ex-Kötztinger Trio nur funktioniert, wenn alle drei zusammen spielen.

Hinzu kommt, dass die drei mittlerweile alle älter als 30 Jahre sind und bisher nur wie üblicherweise Amateure nur dreimal pro Woche trainiert haben. In Regensburg wird aber unter Profibedingungen gearbeitet, das sind die ehemaligen Kötztinger nicht gewohnt. Daher konnten sie ihre Leistung bisher kaum abrufen.
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DI STEFANO
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Winkler: "Gläubiger müssen stillhalten"

"Wir sparen, wo wir können", sagt Trainer Winkler. Das war zunächst auch sportlich so, denn die Punkte wurden zumeist dem Gegner überlassen. Nach dem 5:4 in Fürstenfeldbruck und dem 1:1 gegen Regensburg ist man zumindest für das Schlüsselspiel beim Letzten in Burghausen gerüstet.

Doch wie geht es sonst weiter? Nach der Kündigung von Manager Hans Grübler zum 30. September ist nun auch der dritte Vorsitzende zurückgetreten. Manfred Schneider war erst im Februar in dieses Amt gewählt worden. Die Manager-Stelle soll aus Kostengründen nicht mehr besetzt werden. Stichwort Kosten oder Finanzen: Es sieht nach wie vor nicht rosig aus. Einen großen Mannschaftsbus gibt es nicht mehr; eine Stadionzeitung ebenfalls nicht, weil die Druckerei wohl noch Geld fordert. Weitere Lieferantenrechnungen sollen offen sein. Der Ausrüster aus Regionalligazeiten soll noch auf 25000 Euro warten und auch alle Spieler aus der Saison 2004/05 noch nicht bezahlt sein.

Am vergangenen Samstag ging der umstrittene Grübler von Bord. "Wir brauchen eigentlich keinen Manager", so Winkler. Er denkt sportlich von Woche zu Woche und hofft: "Die Gläubiger müssen stillhalten. Sie sollten mit Teilzahlungen zufrieden sein, bevor es nichts mehr gibt." Der SC ist nach der Insolvenz im Februar 2005 erneut angeschlagen.

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