Spielabsagen in Sachsen

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Locke
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Registriert: 19 Mai 2005, 22:00
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Beitrag von Locke »

Rockstar hat geschrieben:Ein anderer altgedienter Polizist, der früher in Westdeutschland Erfahrungen mit den berüchtigten Hooligans von Waldhof Mannheim sammeln konnte, hat eine einfache Lösung parat: "Ohne Skrupel" habe man damals die Schläger in wartende Einsatzfahrzeuge geprügelt und abtransportiert. Nur so gehe es. "Deeskalation ist sentimentaler Quatsch."
Mag ja sein, dass man als "altgedienter" Polizist (wie altgedient? 8O ) die Sache so sehen mag, aber zu suggerieren, dass so etwas ein Lösungsansatz für das Problem sein könnte, ist nichts als populistisches Geschwätz. Es gibt keine seriösen Studien, die belegen, dass "Härte", Strafverschärfungen etc. die Gewaltproblematik auch nur ansatzweise dauerhaft lösen könnten. Ansonsten müssten die USA ja das sicherste Land der Welt sein.
Also gut, einigen wir uns auf unentschieden.
schorschla
Beiträge: 19933
Registriert: 27 Jul 2002, 15:59

Beitrag von schorschla »

*kopfschüttel*

mehr gibts dazu nicht zu sagen. schuld sind die spieler, die medien und wer sonst noch...

Stellungnahme der Ultras Dynamo zu den Vorfällen rund um das Training der ersten Mannschaft vom Sonntag den 25. Februar 2007

Durch etliche Medien wurden in der Öffentlichkeit innerhalb der letzten acht Tage die absurdesten Behauptungen zu den Vorfällen von vorletztem Sonntag gemacht. Lügen und Halbwahrheiten, welche wir nicht länger im Raum stehen lassen werden. Aber der Reihe nach.
Bereits am Samstag den 24.2.2007 kam es direkt nach der Niederlage gegen den VFL Osnabrück zu teils heftigen, verbalen Unmutsäußerungen von Fans gegenüber der Mannschaft. Dass diese zeitnah "zur Rede" gestellt werden konnte, wurde nur aufgrund der starken Abschirmung der Mannschaft durch den Sicherheitsdienst verhindert.
Am darauf folgenden Tag trafen sich etwa 60 Fans der unterschiedlichsten Couleur, vom Senioren, der schon seit Kindsalter zu Dynamo geht, über den Ultra' bis hin zum normalen Trikotträger, um zum regulären Mannschafstraining in einem Streitgespräch den Spielern die Situation unmissverständlich darzustellen. Zu sehr war man durch die sportlichen Darbietungen, vom völlig ausbleibendem Siegeswillen der Mannschaft während der letzten Wochen frustriert, zu sehr schon die vorangegangen Monate enttäuscht wurden. Eine Mannschaft von denen zahlreiche Mitglieder Zweitliga-, manche sogar Erstliga-Erfahrung besitzen, die am Anfang der Saison vollmundig vom Aufstieg gesprochen hat, präsentiert sich plötzlich wie ein zahnloser Tiger, der immer und immer wieder von seinen Gegnern scheinbar mühelos niedergerungen wird. Eine Identifikation mit einem Großteil der Mannschaft ist schon lange nicht mehr gegeben. Bei dem erneut haarsträubenden Auftritt in Ahlen verließen alle 1500 mitgereisten Dynamos aus Protest den Gästeblock, für einen solchen schwerwiegenden Schritt muss schon mehr als eine Enttäuschung die Fanseele verletzt haben. Dass sich dort tatsächlich Spieler grinsend mit Kopfhörer im Ohr hinstellen oder sich mit dem Angebot, eine Auswärtsfahrt finanziell zu unterstützen, freikaufen wollen, zeige klar, dass der Anhänger als solches gar nicht mehr ernst genommen wird. Für uns Fans war die Situation keinesfalls mehr tragbar, wissen wir doch auch, wie sehr der Verein den Aufstieg braucht, um wirtschaftlich weiterhin eigenständig agieren zu können. Ein Nichtaufstieg bedroht die finanzielle Existenz des Vereins.
Nach einiger Zeit des Wartens, lief die Mannschaft schließlich aus den Baracken Richtung Trainingsplatz. Die Gruppe Fans rief nun mehrmals, dass sie doch stehen bleiben möchte, da man ihnen einige Worte zu sagen hätte. In diesem Moment zündete leider eine Person in einiger Entfernung einen Böller. Nachdem das Team stehen blieb, eilte die Gruppe zum Kader. Bei Entdeckung einer Fernsehkamera vermummten sich die vordersten 15 Personen. Diese Szenen wurden von dem entdeckten Kamerateam des Mitteldeutschen Rundfunks aufgenommen, bis einer der Beteiligten klarstellte, dass eine Aufnahme der Diskussion unerwünscht ist. Über die Wortwahl dieses Wunsches lässt sich streiten, mit Sicherheit war Sie im Nachhinein betrachtet nicht korrekt. Nachdem einige heftige Vorwürfe an die Mannschaft gerichtet wurden, diskutierte erst Trainer Norbert Meier mit den Umstehenden, danach kam man auch mit dem Rest der Mannschaft ins Gespräch. Die etwa halbstündige Debatte war sehr intensiv und höchst emotional, aber es wurde eben nur verbal miteinander diskutiert!
Am Nachmittag dieses Sonntags dann, berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk, dass 50 Hooligans Jagd auf die Spieler gemacht hätten und der Böllerknall wurde plötzlich zu einem Schuss aus einer Schreckschusswaffe erklärt. Unter Regie des drittklassigen, aber dafür umso sensationshungrigeren Sport-Redakteurs Uwe Karte, wurde das aufgezeichnete Material in einen Kontext gesetzt, welche Prima auf der seit Wochen über Deutschland schwappenden Welle der Hooligan-Hysterie schwimmt. So wurde im Laufe der weiteren Berichterstattung systematisch gekürzt, geschnitten und willentlich Dinge hinzugedichtet, die so niemals stattfanden. Und das von einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, welcher eigentlich einen Bildungsauftrag gegenüber der Bevölkerung besitzt. Er begibt sich damit auf eine Stufe mit dem Niveau von Sendungen wie RTL-Explosiv oder der Boulevard-Blättern wie der Bildzeitung. Da andere etablierte, seriösere Medien anscheinend zu faul sind, selbst über die Vorfälle zu recherchieren, wird das berichtete von ihnen ungeprüft übernommen.
So wären plötzlich alle Beteiligten vermummt gewesen, man hätte gewaltsam das Vereinsgelände gestürmt, ein Großteil hätte Waffen mitgeführt, mehrere Schüsse aus Schreckschusspistolen wären Richtung Mannschaft abfeuert worden, schließlich wurde berichtet, dass das gesamte Team verprügelt worden wäre (dies verbreitete zum Beispiel mehrmals die ARD).
In einem Telefoninterview des MDR mit Geschäftsführer Köster wurde auch schnell klar, wer für alle Taten verantwortlich sein müsse, explizit wurde bereits kürzeste Zeit nach der Aktion die Verantwortung der Ultras hinterfragt und des weiteren ob diese Ultras nun den Verein führen würden.
Dabei bleibt noch einmal explizit festzuhalten: die Mannschaft wurde nicht einmal auch nur angefasst, kein Spieler wurde während der gesamten Diskussion in irgendeiner Art und Weise bedroht, es war ein öffentliches Training und das Stadion stand jedem offen, es war keine geplante Aktion der Ultras Dynamo, es wurden keine Waffen welcher Art auch immer mitgeführt. Das MDR Kamerateam, was angeblich so übel bedroht wurde, lief nach kurzer Zeit zu der Diskussionsgruppe und äußerte in einem Gespräch abseits davon Verständnis für die Sache. In über einer Stunde rief niemand die Polizei, wozu auch - die Gruppe sah vor allem durch die teilweisen Vermummungen mit Sicherheit martialisch aus, dabei blieb es jedoch.

Dennoch, in der darauf folgenden Woche verbreitete ein Großteil der Medien ungefiltert Halb- und Unwahrheiten. In der Öffentlichkeit wird durch die Hetze ein gewaltiger Druck auf den Verein aufgebaut. Zahlreiche Medien, und die grandiosen "wahren" Fans aus den Weiten des Internets forderten sofort drastische Strafen. Aber für was denn eigentlich? Unterm Strich bleibt doch nur die Ordnungswidrigkeit der Vermummung einiger weniger Beteilligen zu beanstanden. Dem Verein wird jedoch jegliche Chance genommen die Sache intern zu klären oder mit Hilfe des Fanprojektes tatsächliche Fanarbeit zu leisten. Angebote gemeinnütziger Arbeit zum Wohle des Nachwuchses oder anderer Vereinsbereiche zu übernehmen, muss er ausschlagen, da mittlerweile auch die Polizei Druck ausübt. Acht Personen die auf den TV-Bildern identifiziert worden sind, sollen mit einem Stadionverbot belegt werden. Paradoxerweise sind das genau die Personen, welche sich eben nicht vermummt haben, demzufolge auch keine Ordnungswidrigkeit oder gar Strafe begangen haben. Stadionverbote bis zu 6 Jahren standen im Raum. Der Verein sieht darin glücklicherweise keine Verhältnismäßigkeit und stellt sie bis zum Ende der Saison aus. Und auch das wird natürlich wieder durch Ex-Präsidenten, Ex-Sicherheitschef oder anonyme Polizeibeamte beanstandet.
Um ihrem Verein keinen weiteren Schaden zuzufügen und all denjenigen den Wind aus den Segeln zu nehmen, welche ganz offensichtlich ein Interesse daran haben mit der gezielten Streuung von Falschmeldungen Dynamo Dresden zu schaden, wurden die Stadionverbote von allen die es betrifft ohne weiteres akzeptiert, auch wenn es eigentlich keine Grundlage dafür gibt. Alle Teilnehmer der Aktion möchten sich auch an dieser Stelle, noch einmal bei der Mannschaft für die Art und Weise in der die Diskussion durchgeführt wurde, entschuldigen. Hinter der Grundaussage stehen jedoch weiterhin alle. Da auch Mitglieder der Gruppe Ultras Dynamo durch die Stadionverboten betroffen sind, unter anderem einer der Vorsänger, werden wir uns mit diesen Mitgliedern auf jeden Fall solidarisch zeigen! Wir können und werden nicht tatenlos zusehen, wie Sensationsjournalismus und schmutzige Kampagnen von Ex-Begünstigten Dynamo Dresden dem Verein und der Fanszene mutwillig schaden wollen.

ULTRAS DYNAMO
keine handbreit den rassisten.
Scheich
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Registriert: 29 Okt 2002, 12:51

Beitrag von Scheich »

Dabei bleibt noch einmal explizit festzuhalten: die Mannschaft wurde nicht einmal auch nur angefasst, kein Spieler wurde während der gesamten Diskussion in irgendeiner Art und Weise bedroht, es war ein öffentliches Training und das Stadion stand jedem offen, es war keine geplante Aktion der Ultras Dynamo, es wurden keine Waffen welcher Art auch immer mitgeführt.
Da war die Mannschaft aber anderer Ansicht.
Dynamo-Stürmer Marco Vorbeck reagierte im MDR FERNSEHEN geschockt: "Das hab ich noch nie erlebt. Hier muss man ja Angst um sein Leben und die Familie haben. Da muss man sich überlegen, ob man hier nicht aufhört."
http://www.mdr.de/sport/fussball_rl/4170300.html
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