Über Schiedsrichter wird im allgemeinen gemeckert und geschimpft. Beim Landesligaspiel Aidhausen gegen Memmelsdorf gab es eine Ausnahme. Nicht nur, dass Schiedsrichter Udo Konstantopulos die Partie fest im Griff hatte und dabei unauffällig agierte, er strahlte Kompetenz aus. Weniger Pfiffe sind mehr war seine Devise und so ließ er öfter mal den Vorteil gelten, pfiff nicht gleich Abseits, wenn die Hintermannschaft sowieso den Ball in ihrem Besitz hatte, zeigte jedoch den Spielern immer an, dass er das Vergehen wohl bemerkt hatte. Eine kuriose Entscheidung von ihm sorgte auf den Rängen für Heiterkeit und Diskussion, bei den Trainern für unterschiedliche Meinung. Was war passiert? Torwart Distler hatte einen Fehler seiner Hintermannschaft ausgebügelt und den Schuss von Prediger zur Ecke abgewehrt. Der Ball sprang vom Fangzaun hinter dem Tor aufs Feld zurück, dem jungen Memmelsdorfer Dotterweich direkt vor die Füße. Der haute in einer Mischung von Affekt und Übermut den Ball in hohem Bogen über Außenlinie und Fangnetz auf die Straße. Klar, das Publikum schrie nach der gelben Karte. Doch Schiedsrichter Konstantopulos hatte sich eine andere Strafe ausgedacht: Er ließ den Sünder den Ball selbst holen. Der schaute zwar ungläubig, machte sich dann jedoch flott auf den Weg und holte den Ball. Und was machte das Publikum? Es bezeugte mit Beifall die ungewöhnliche Entscheidung von Konstantopulos. Unterschiedlich waren die Meinungen der Trainer. Während Memmelsdorfs Distler von „Provokation“ sprach, war es für Wolfgang Hau vom betroffenen Gegner ein „Traum“. Und Konstantopulos zuckte bei der Nachfrage lächelnd die Schulter und meinte: „Der Spieler wollte unbedingt den Ball holen, soll ich ihn zurückhalten?
aus dem fränkischen tag von gestern...
p. s. greetz an udo
