St. Pauli

Nationalmannschaft, Champions League, Europa League, Bundesligen, 3. Liga, Regionaligen, Bayernligen, und ... und ... und ...
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schorschla
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Beitrag von schorschla »

passt so n bisschen hier rein...

http://www.nn-forchheim.de/artikel.asp? ... 157&kat=34

Kickerstiefel hängen am Nagel
Fußballer Christian Springer aus Forchheim hat Profi-Laufbahn beendet


Bitte Bild anklicken!

Als er 1995 von der SpVgg Jahn Forchheim aus der Bayernliga zum FC St. Pauli wechselte, war er neben dem Weingartser „Alu“ Rahner der einzige Fußballprofi aus dem Landkreis Forchheim. Drei Spielzeiten kickte Christian Springer für den Hamburger Kultverein, wechselte nach dessen Abstieg zum FC Köln und spielte bei diesem acht Jahre lang. Im Sommer tauchte der mittlerweile 35-Jährige plötzlich nicht mehr im Kölner Spielerkader auf. Zum Schlussmachen als Profi eigentlich noch zu jung, wurde der gebürtige Franke auch von keinem anderen Profi- oder Regionalligaverein als Zugang gemeldet. Wo war Christian Springer abgeblieben?

FORCHHEIM — Als die NN Christian Springer zu einem Kaffee in seiner Vaterstadt treffen, beantwortet er diese Frage als erstes: Dass er aus gesundheitlichen Gründen die Stiefel an den Nagel gehängt hätte, das sei ein dummes Gerücht. „Mein erstes Arbeitsleben ist rum. Köln hat mir wie weiteren 14 Spielern einfach keinen Vertrag mehr angeboten.“

Dabei hat Springer letzte Saison noch 19 Einsätze gehabt. Doch nach dem erneuten Abstieg wollte Kölns aktueller Schweizer Trainer Latour mit einem kleineren Kader als seine Vorgänger Rappolder und Stevens arbeiten. „Aus früher 30 bis 35 Spielern sind in Köln 20 geworden.“ Er habe zwar, sagt Springer, andere Angebote gehabt. Aber die Regionalliga habe er sich „nicht mehr antun“ wollen und mit 35 sei das Karriere-Ende als Fußballer auch absehbar.

Also hat er sich in aller Stille vom Fußball verabschiedet. „Ich habe die Chance genützt, in ein zweites Berufsleben einzusteigen zu können. Ich sehe das nicht als Niederlage. Es war der richtige Zeitpunkt aufzuhören.“ Zumal die berufliche Umorientierung auch einen familiären Vorteil für Springer und seine Frau Susanne hat. „Ich hatte seit Jahren nicht ein Wochenende frei. Jetzt habe ich endlich mal Zeit für die Familie.“

Im Einsatz für „Wolfskin“

Im „zweiten Berufsleben“ ist Christian Springer vom Sport nicht meilenweit entfernt. Es sieht für den Ex-Forchheimer, der bei Weber & Ott als Industriekaufmann ausgebildet wurde, so aus, dass er zunächst den Auftrag hat, im hessischen Idstein für die 270 Beschäftigten in der deutschen Zentrale des Sportartiklers „Jack Wolfskin“ Betriebssport einzuführen.

Als wir Christian Springer in Forchheim treffen, kommt er gerade aus dem nahen Herzogenaurach, wo er sich angeschaut hat, wie bei INA- Schaeffler in weit größerem Rahmen und mit weitaus mehr Beschäftigten Betriebssport längst Bestandteil des Arbeits-Alltags ist. „Ich habe mir einiges abgeschaut.“

Der Kontakt Springers mit „Wolfskin“ ergab sich natürlich in Köln, wo die Firma zu den FC-Sponsoren zählt. Für Springer war das Angebot ideal. „Nach den vielen Profijahren gleich acht Stunden lang in die Buchhaltung, das könnte ich nicht“, gibt er offen zu.

Die Frage, ob es eine Chance gibt, Christian Springer noch einmal aktiv als Fußballer bei einem Verein in der Region zu erleben, beantwortet er selbst mit „eher nicht“. Noch ist nicht einmal sicher, ob er das Haus am John-F.-Kennedy-Ring in Forchheim mit der erst vor neun Wochen angewachsenen Familie beziehen wird. Damals brachte die ebenfalls aus Forchheim stammende Ehefrau Susanne den kleinen Yann zur Welt.

Bruder Finn ist vier Jahre alt, Schwester Anna sieben, kommt in die Schule. Die Springers zögern schon deswegen mit dem Umzug von Köln nach Forchheim. Daher bezieht Ehemann Christian bis auf weiteres unter der Woche Station in einer Wohnung in Idstein, an den Wochenenden mit Frau und Kindern in Köln.

Fit hält sich der Exprofi ohne Fußball, beim Laufen und auf dem Mountainbike. Doch das wird bald wieder anders werden: Heute absolviert er seinen ersten Einsatz in der Kölner FC-Altliga. Springer: „Darauf freue ich mich riesig.“ In dieser Kölner Traditionself kicken so bekannte Fußballidole wie die einstigen Nationalspieler Weber und Overath. Christian Springer wird in diesem Kreis der bei weitem jüngste sein. Mal was anderes wie bisher, als er zu den Altgedienten der Profis gehörte. BRUNO BROSTEAN
keine handbreit den rassisten.
Wopo
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Beitrag von Wopo »

Der FC St. Pauli hat seinen Trainer Andreas Bergmann beurlaubt und will mit dem Interims-Duo Holger Stanislawski und André Trulsen den Weg Richtung Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga ebnen. «Wir haben uns hohe Ziele gesetzt und wir laufen den Erwartungen ganz klar hinterher», sagte Sportchef Stanislawski am Montag in Hamburg. Derzeit ist der selbst ernannte Aufstiegskandidat nur Zwölfter der Regionalliga Nord. Bis ein neuer Trainer gefunden ist, werden die früheren St.-Pauli-Profis Stanislawski und Trulsen das Team betreuen.

«Wir wollten vor den nächsten wichtigen Spielen noch einmal einen Reizpunkt für die Mannschaft setzen», sagte Stanislawski und betonte, dass der Traditionsclub am Saisonziel Aufstieg festhalte. Unter Bergmann stagnierte das Team und war auch am Freitag zu Hause nicht über ein 1:1 gegen Rot-Weiß Erfurt hinausgekommen. Mit der Suche nach einem neuen Cheftrainer will sich die Clubführung Zeit lassen. «Einen Schnellschuss wird es nicht geben», sagte Stanislawski und fügte hinzu, dass es noch keine Gespräche mit Kandidaten gegeben habe.

Schon in der Vorsaison hatte St. Pauli den Aufstieg angepeilt, konnte sich aber am Ende nicht durchsetzen. Dafür sorgte das Team mit begeisternden Auftritten im Pokal für Aufsehen. Erst im Halbfinale war der FC Bayern München Endstation für die Hamburger. Auch in der Erstrunden-Begegnung in dieser Saison setzten sich die Bayern nur mit Mühe im Millerntor-Stadion durch.
altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

endlich... ich hoffe ja auf gino!
altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

ich weiss nicht, wers mitbekommen hat:



*STELLUNGNAHME DES FANLADENS*

Wir sind erschüttert und entsetzt über den Einsatz der Polizei im
und am Fanladen am Freitag nach dem Erfurtspiel.

Wir haben mit unserem Vorstand und der Geschäftsführung des Verein
Jugend und Sport e.V. einen gemeinsamen Text entworfen, um der
steigenden Repressions-Spirale und verhärteter Fronten entgegen zu
treten. Diesen haben wir der Polizei-Einsatzleitung und der Ebene
darüber zugesandt mit der Bitte um Änderung in der Polizeitaktik.
Daraufhin kam keine Reaktion.

Deshalb veröffentlichen wir diese Stellungnahme jetzt hier und
hoffen auf eine öffentliche Reaktion und größeren Druck in Richtung
der Verantwortlichen für die Polizei-Einsätze der letzten Monate:

Zur Verhältnismäßigkeit der Einsätze und der Wertschätzung
langjährig etablierter Fanarbeit beim FC St. Pauli durch die
Hamburger Polizei

Stellungnahme des Fanladen St. Pauli, des Fanprojekts des FC St.
Pauli, zu den Vorfällen nach dem Heimspiel des FC St. Pauli gegen
Rot-Weiß Erfurt am Freitag, den 17.11.2006

Am Freitag, den 17.11.2006, kam es nach dem Heimspiel des FC St.
Pauli gegen Rot-Weiß Erfurt im Rahmen des traditionellen Marsches der
Fangruppierung Ultrà Sankt Pauli vom Stadion zum Fanladen St. Pauli in
der Brigittenstraße in dessen unmittelbarer Nähe zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei.
Im Zuge des polizeilichen Einsatzes wurde massiv mit Schlagstöcken
und Pfefferspray sowohl gegen die TeilnehmerInnen des Marsches als
auch gegen Unbeteiligte und vermittelnde Fanprojekt-Mitarbeiterinnen
vorgegangen. Ebenso wurden Fans nach eigenen Angaben verschiedentlich
durch Beamte beleidigt und in teils drastischer Art und Weise verbal
bedroht.
Etwa eine Stunde später kamen circa 15-20 uniformierte Beamte in
Schutzausrüstung in den Fanladen, um von den noch etwa 10 anwesenden
Personen (inkl. der Fanladen-MitarbeiterInnen) die Personalien und
(teilweise auch von den Fanladen-MitarbeiterInnen) Fotos aufzunehmen.
Währenddessen hatten circa 50 Beamte das Gelände um den Fanladen
abgesperrt und jeglichen Durchgang verweigert. Die ursprünglich durch
den Leiter der Maßnahme im Fanladen geäußerte Begründung für das
Vorgehen lautete auf Strafverfolgung des Tatbestands Beleidigung, was
zu einem späteren Zeitpunkt durch den Einsatzleiter um die Tatvorwürfe
des schweren Landfriedensbruchs und versuchter schwerer
Körperverletzung erweitert wurde.

Selbstverständlich und als immanenter Teil unseres professionellen
Auftrags als kritisch-parteiliche VertreterInnen von Faninteressen
distanzieren wir uns deutlich von jeglichen gewalttätigen Handlungen
von Seiten der FußballanhängerInnen, wie Angriffe, bspw. in Form von
Flaschenwürfen auf Polizeibeamte. Solches Verhalten wird von uns
weder akzeptiert noch geduldet, und es liegt uns fern, Formen von
Gewalt zu verharmlosen.

Jedoch lassen uns sowohl alle Berichte und Eindrücke, die wir von
den Ereignissen und deren Entwicklung selbst gewinnen konnten, als
auch die Schilderungen von TeilnehmerInnen des Marsches –
St.-Pauli-Fans jeglicher Couleur und jeglichen Alters – sowie von
unbeteiligten AugenzeugInnen und BesucherInnen des Fanladens
übereinstimmend zu einem Schluss kommen, der uns veranlasst, die
Verhältnismäßigkeit des polizeilichen Vorgehens an diesem Abend in
seiner Massivität deutlich infrage zu stellen.

Bedauerlicherweise ist dies nicht zum ersten Mal geschehen. Die am
vergangenen Freitag erreichte Eskalationsstufe steht aus unserer
Sicht vielmehr für eine neue Qualität in einer ordnungspolitischen
Spirale repressiver Maßnahmen gegenüber zumeist jugendlichen
Fußballfans, die sich seit geraumer Zeit in Hamburg beobachten lässt.


Kurzfristigen, ordnungspolitischen Interventions-Strategien scheint
derzeit der Vorzug gegeben zu werden sowohl gegenüber deeskalierenden
polizeilichen Handlungsalternativen als auch gegenüber langfristig und
auf Nachhaltigkeit angelegten, sozialpräventiven Herangehensweisen der
Fanarbeit. Dies bestätigt sich in drastischer Form anhand der
Vorgehensweise im Zuge des Einsatzes in den Räumlichkeiten des
Fanladens und der dort vorgenommenen Personalienfeststellungen,
wodurch in besorgniserregender Art und Weise ein geschützter Raum
eines anerkannten freien Trägers der Jugendhilfe durch polizeiliche
Intervention missachtet wurde.

Diesem Schritt geht die Entwicklung voraus, innerhalb derer der
verantwortliche Polizei-Einsatzleiter uns mehrfach das Vertrauen in
unsere Arbeit abgesprochen sowie in Sicherheitsbesprechungen zu den
Heimspielen des FC St. Pauli die Unmöglichkeit einer konstruktiven
Zusammenarbeit mit dem Fanladen St. Pauli zum Ausdruck gebracht hat.
Dies geschah insbesondere aufgrund unserer Weigerung, vertrauliche
Informationen aus der Fanszene an die Polizei weiterzugeben.

Die Arbeit eines Fanprojekts gemäß dem „Nationalen Konzept Sport und
Sicherheit (NKSS)“, der Arbeitsgrundlage aller sozialpädagogischen
Fanprojekte in Deutschland zusammen mit dem Kinder- und
Jugendhilfegesetz SGB VIII, basiert auf der Herstellung eines
Vertrauensverhältnisses zu den Fans.

Schon allein angesichts des sehr negativ belasteten Verhältnisses
zwischen Fans und polizeilichen Organen im modernen Fußball kann und
darf Fanarbeit nur mehr nach beiden Seiten vermittelnd tätig sein,
aber keinesfalls zum verlängerten Arm ordnungspolitischer Instanzen
werden! Würden FanarbeiterInnen bspw. personenbezogene oder andere
vertrauliche Daten an die Polizei weiterleiten, würde dies zum
unweigerlichen Verlust der Vertrauensbeziehung zu den Fans führen.

Diese Arbeitsgrundsätze werden von Seiten des Fanladen St. Pauli
bereits seit über 16 Jahren aktiv und erfolgreich vertreten und
sollten auch der Polizei bekannt sein.

Die Diskreditierung unserer Arbeit im Rahmen der zunehmenden
ordnungspolitischen Einschränkung von Freiräumen für Fußballfans, wie
sie derzeit im Umfeld des FC St. Pauli zu beobachten ist, gibt uns zu
Befürchtungen Anlass, dass auch zukünftig mit einer Verhärtung der
Fronten und einer Steigerung der Eskalation gerechnet werden muss:
mit Zunahme der repressiven Interventionen und der Missachtung der
Arbeit des Fanprojekts werden unsere Handlungs- und
Vermittlungsspielräume zwischen den am Fußball beteiligten Gruppen
und Institutionen drastisch eingeschränkt.

Ein konstruktiver Austausch zwischen den Fanarbeitern und den
Sicherheitskräften sowie eine gegenseitige Akzeptanz beider
Arbeitsweisen sind uns daher grundsätzlich sehr wichtig. Leider
mussten wir jedoch in der Vergangenheit mehrfach die Erfahrung
machen, dass wir von Seiten der Polizei weder als gleichberechtigte
DiskussionspartnerInnen noch mit unserer – teils notwendigerweise
auch polizeikritischen – Expertenmeinung zur Fanszene des FC St.
Pauli und den Ursachen jugendkulturellen Verhaltens entsprechend
wahrgenommen und wertgeschätzt wurden.

In Anbetracht der gegenwärtigen Debatte um eine Zunahme der Gewalt
in den unteren Ligen wurde sowohl von der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Fanprojekte als auch von Seiten des DFB und der DFL als
zuverlässigste Finanziers der Fanprojekte sowie von der
Bundesregierung die Notwendigkeit zu differenzierten, angemessenen
und anlassbezogenen Sicherheitskonzepten als auch die Stärkung von
präventiver Jugendarbeit im Fußball betont. Besonders wurde dabei für
eine sicherheitspolitische Entdramatisierung und für den Vorzug einer
sachlichen Analyse unter Einbeziehung von notwendigen Freiräumen für
und einem Dialog mit Fußballfans plädiert.

Ein polizeiliches Vorgehen, das die Prinzipien und die
Unterschiedlichkeit der Aufgaben von Fanprojekten und
Sicherheitsorganen nicht berücksichtigt, kann nicht akzeptiert
werden, vor allem da es kontraproduktiv für das Erreichen der Ziele
ist, die von allen beteiligten Institutionen (Politik,
Sicherheitsorgane, Vereine und Jugendhilfe) bei der Einrichtung von
Fanprojekten schriftlich festgelegt wurden.

Entsprechend erwarten wir von Seiten der Hamburger Polizei ein
Umdenken in der Polizeistrategie und eine Anerkennung der Grundsätze
von Fanprojektarbeit als wesentlichen Beitrag zum gemeinsamen
Interesse: einem friedlichen Verlauf der Fußballereignisse. Die
Handlungsweisen des Fanladens sollten folglich respektiert werden und
nicht – wie geschehen – die Erfolge langjähriger Arbeit durch
einseitige ordnungspolitische und repressive Schnellschüsse
torpediert werden.
Friedfertige Heimspiele können nur durch ein Miteinander erreicht
werden – in unbedingter Anerkennung bestehender
Selbstregulierungsmechanismen innerhalb der Fanszenen und Strukturen
von professioneller Fanarbeit. Auch auf bundesweiter Ebene zeigt sich
übereinstimmend, dass überall dort, wo eine entsprechende
Wertschätzung und eine Kooperation auf Augenhöhe, insbesondere
zwischen Polizei und Fanprojekt, gegeben ist, auch spürbar bessere
Zustände in den Fankurven in Bezug auf Gewalt und Rassismus
festzustellen sind.

Bedauerlicherweise sehen wir nach den Vorfällen von letztem Freitag,
nach den Entwicklungen der letzten Monate und den entsprechenden
Äußerungen des Einsatzleiters derzeit keine Möglichkeit zu einer
weiteren Kooperation mit der Hamburger Polizei, solange nicht der
jüngste Einsatz von Seiten der Verantwortlichen uns gegenüber
kritisch reflektiert und fehlerhafte Vorgehensweisen eingeräumt
werden konnten. Ebenso halten wir es für unabdingbar, dass sich die
besagten polizeilichen Stellen in Hamburg eingehender mit den
spezifischen Aufgaben von Fanprojekten vertraut machen.
Entsprechend werden wir bis dahin die Teilnahme an den
Sicherheitsbesprechungen vor Heimspielen aussetzen und gegenüber der
Polizei auch für keinen weiteren Austausch zu aktuellen Entwicklungen
und Ereignissen in der Fanszene des FC St. Pauli zur Verfügung stehen.


Ansonsten wird der Fanladen St. Pauli auch weiterhin seine kritische
Arbeit mit und für die Fanszene des FC St. Pauli in der gewohnten
Qualität fortsetzen. Zudem werden wir zukünftig die polizeilichen
Einsätze rund um die Heimspiele des FC St. Pauli durch einen Anwalt
als neutralen Beobachter begleiten, dokumentieren und anlassbezogen
bewerten lassen.

Hamburg, 21.11.2006


Sollte es keine Antwort geben oder unsere Arbeit weiterhin ignoriert
und missachtet werden, behalten wir uns andere Möglichkeiten des
friedlichen Protestes vor.

/Die Stellungnahme findet ihr auch auf der Homepage des Fanladens:
http://www.jugend-sport.de/stpauli-fanladen/index.html/


reaktionen von anderen fans:

http://www.suedzecken-stpauli.de/usp/solidaritaet.jpg
strive
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Beitrag von strive »

DI STEFANO
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Beitrag von DI STEFANO »

ohoh
Präsidium des FC St. Pauli tritt zurück Das Präsidium des Fußball-Regionalligisten FC St. Pauli tritt zum 26. März zurück. Das teilte Präsident Corny Littmann am Freitag in Hamburg mit. Hintergrund sind Streitigkeiten zwischen Vorstand und Aufsichtsrat des Vereins. Das Führungstrio wollte sich nach Ablauf der Amtszeit an diesem Sonntag für weitere zwei Jahre zur Wahl stellen. Der Aufsichtsrat sucht jedoch nach Alternativen. «Ich habe den Eindruck, der Aufsichtsrat will dieses Präsidium nicht», sagte Littmann. Für den 25. März hat der Vorstand eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen.
Aber solange die Idee von der Oldschdod nicht aufhört zu begeistern und die Menschen das leben wird auch die Tradition bestehenbleiben.
Prost!
altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

geht runter wie öl 8)
Gyros, Tsatziki und dazu Salat!
schorschla hat geschrieben:für mich als motorhorst
schorschla
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Beitrag von schorschla »

keine lust, n neuen thread aufzumachen.

lübeck entlässt bernd hollerbach. 8O

http://www.kicker.de/fussball/regionall ... el/362207/

und das wegen zweier niederlagen in ner liga wo gefühlte 28 mannschaften um den aufstieg spielen 8O *kopfschüttel*

was machen die erst im nächsten jahr?
keine handbreit den rassisten.
Jean S.
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Beitrag von Jean S. »

Neue Vorgehensweise!

Der FC St. Pauli geht neue Wege bei der Vergabe von Stadionverboten!


Die Praxis der Vergabe von bundesweiten Stadionverboten seitens der Vereine der
Bundes- und Regionalligen steht seit Jahren in der Kritik von FanvertreterInnen,
Fanprojekten etc. Auch der FC St. Pauli musste sich schon oft mit der Thematik
auseinandersetzen, da auch AnhängerInnen des Vereins betroffen waren. In langen
Diskussionen mit VertreterInnen von Fanladen St. Pauli, Abteilung Fördernde
Mitglieder (AFM), Fanclub-Sprecherrat und ProFans (Fan-Initiative, www.profans.de)
auf der einen und dem Sicherheitsbeauftragten Sven Brux auf der anderen Seite wurden
seit Oktober 2006 Wünsche und Möglichkeiten erörtert, die vom FC St. Pauli ausgeübte
Vergabepraxis so umzugestalten, dass sowohl die Interessen der Fanvertreter und des
Vereins gewahrt bleiben bzw. berücksichtigt werden, als auch die für den
Regionalligisten bindenden DFB-Richtlinien nicht verletzt werden.

Grundsätzlich ging es um die Frage, ob langfristige Stadionverbote dem in den
Richtlinien aufgeführten Zweck, zukünftiges sicherheitsgefährdendes Auftreten des
Betroffenen zu vermeiden, dienlich sind oder vielleicht sogar kontraproduktiv
wirken. Ein Indiz für Letzteres ist, dass der/die Betroffene für lange Zeit aus
seiner fußballbezogenen sozialen Bezugsgruppe gerissen wird, was im Einzelfall einen
nicht unerheblichen Einschnitt in die Lebenswelt des meist jugendlichen Fans
bedeutet. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen vielmehr, dass bereits ein
Stadionverbot von nur einigen Monaten ein spürbares Negativerlebnis darstellt und
zumeist ein Umdenken dahingehend auslöst, sich künftig gesetzeskonform zu verhalten,
um nicht erneut (und dann womöglich für eine noch längere Zeit) dem geliebten Verein
fernbleiben zu müssen.
Ferner hat sich gezeigt, dass eine Vielzahl der von der Polizei angezeigten Vergehen
von der Staatsanwaltschaft eingestellt wurde oder gar vor Gericht ein Freispruch
erfolgte.

Hiervon ausgehend ergab die Diskussion, künftig beim FC St. Pauli möglichst wie
folgt zu agieren:

1. Klarere Trennung von Anhörungsrecht und Erteilung des Stadionverbots: Ähnlich wie
bei den Fällen rund um das Chemnitz-Spiel sollen die Betroffenen erst ein Schreiben
erhalten, in dem das Stadionverbot angekündigt und der Betroffene zu
Anhörung/Stellungnahme gebeten wird. Hierbei soll klar auf die mögliche Hilfe des
Fanbeauftragten/Fan-Projekts hingewiesen werden.
2. Bei der Erteilung des Stadionverbots soll die Laufzeit abhängig gemacht werden
vom Einzelfall: Inhalt und Form der Einlassung des/der Betroffenen, Persönlichkeit
und Geschichte des/der Betroffenen, Betrachtung des Vorfalls und dessen Entstehung
(statt Katalogisierung nach Straftatbestand).
3. Die Dauer der Stadionverbote soll unter 1 Jahr Dauer liegen, in den meisten
Fällen sogar deutlich darunter. Gemäß der Bestimmungen ist eine Aussetzung nach der
Hälfte der Stadionverbotsdauer möglich, ggf. gegen Auflagen.
4. Diese Auflagen sollen nicht nur im direkten Umfeld des Vereins liegen, sondern
auch in benachbarten Projekten wie bspw. Café mit Herz, BallKult, Bauspielplatz u.ä.
5. Nur in Extremfällen soll ein Ausschuss wie nach dem Chemnitz-Spiel einberufen
werden.

Selbstverständlich wird diese Vorgehensweise nicht nur bei betroffenen Anhängern des
FC St. Pauli angewandt, sondern auch bei Fans des Gastvereins, soweit der FC St.
Pauli aufgrund deren Fehlverhaltens tätig werden muss.

Der FC St. Pauli und die beteiligten Fan-Organisationen stehen gemeinsam hinter
diesem Beschluss und hoffen, dass diese Maßnahme auch in der bundesweiten Diskussion
richtungsweisend sein wird. Am schönsten wäre es allerdings, wenn es gar nicht erst
zu o.g. Verfahren kommen müsste, weil sich einfach alle BesucherInnen eines
Fußballspiels regelkonform verhalten.

FC St. Pauli - Präsidium und Sicherheitsbeauftragter
Abteilung Fördernder Mitglieder im FC St. Pauli
Fanladen St. Pauli
Sprecherrat der eingetragenen St. Pauli Fanclubs
Pro Fans St. Pauli
--
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

:roll: :roll:

Quelle: http://www.mopo.de/2007/20070314/sport/ ... m_amt.html

CHAOS BEI ST. PAULI

Littmann wieder im Amt!
Einstweilige Verfügung / Orth nur ein Tag »Präsident«

BUTTJE ROSENFELD

Die Turbulenzen in der Chefetage des FC St. Pauli - sie hören einfach nicht auf. Nachdem der Aufsichtsrat Präsident Corny Littmann und Vize Klaus Rummelhagen am späten Montagabend feuerte, weil sie ihre Anhörungstermine ignoriert hatten (die MOPO berichtete in einem Großteil der gestrigen Ausgabe), geht die Schlammschlacht mittlerweile auf anwaltlicher Ebene weiter. Total verrückt: Seit gestern Nachmittag sind Littmann und Rummelhagen wieder im Amt!

Das Landgericht Hamburg hatte Littmanns Antrag einer Einstweiligen Verfügung stattgegeben. Demnach dürfen der kommissarisch eingesetzte Präsident Stefan Orth sowie die von ihm vorgeschlagenen Vizes Carsten Pröpper und Andreas Wasilewski ihre gestern begonnene Arbeit nicht fortsetzen. Auch die eingeleitete Abberufung von Vize Marcus Schulz, der heute ursprünglich einen Anhörungstermin bei den Kontrolleuren hatte, wurde untersagt. Am Montag will das Landgericht nach einer Befragung aller Beteiligten eine endgültige Entscheidung treffen.

Littmann, der den Hamburger Anwalt Carsten Grau mit dem Fall betraut hatte: „Nach unserer Ansicht ist unsere Absetzung nichts rechtens. Denn mein Rechtsbeistand hatte den Aufsichtsrat darauf hingewiesen, dass wir einen Termin beim Ehrenrat haben und dass der aufschiebende Wirkung hat.“ Der war gestern Abend. Littmann trug zusammen mit Schulz und Rummelhagen seine Sicht der Dinge vor.

Der 54-jährige Theatermann empfindet die „Nichtachtung des Ehrenrats als skandalös“. Für ihn gibts nur einen Grund für das Vorgehen der Kontrolleure: „Sie wollen die Mitgliederversammlung am 25. März verhindern, das Präsidium nicht zu Wort kommen lassen.“ Zudem hätten sie Angst vor den Abwahlanträgen der Mitglieder, von denen es bis gestern immerhin schon sechs gab.

Kontroll-Chef Michael Burmester wollte keine Stellung zum Urteil des Landgerichts beziehen. Verständlich. Denn: „Wir haben noch nichts Offizielles in der Hand. Auf der Geschäftsstelle ist nichts eingegangen. Deshalb werden wir uns noch nicht dazu äußern.“ Zur jüngsten Handlungsweise sagte er sehr wohl etwas und attackiert gleichzeitig Littmann, weil der nicht sofort, sondern erst zum 26. März abtreten will: „Wir mussten im Sinne des Vereins schnell reagieren. Die Banken haben uns mitgeteilt, dass die Kreditanfrage erst entschieden werden kann, wenn klar ist, wie es beim FC St. Pauli weitergeht.“

Dies sei aber nicht der einzige Grund für die bisherige Eile: „Viele Themen wie die Lizenz, Liquidität oder der künftige Caterer sind im Fluss - da darf es nicht sein, dass bei uns drei Wochen lang alles brach liegt.“ Zur Versammlung am 25. März im CCH konnte Burmester gerade wegen der sich gestern überstürzenden Ereignisse nichts sagen. Nur so viel: „Wir flüchten nicht, stellen uns jeder Diskussion.“

Gestern hatte Littmanns „Nachfolger“ seinen ersten Arbeitstag. Stefan Orth und Vize Andreas Wasilewski wurden den Mitarbeitern der Geschäftsstelle an der Kleinen Seilerstraße morgens um 9. 30 Uhr vom Aufsichtsrat Wolfgang Helbing vorgestellt. Bitter für den Textilkaufmann, der dem Klub „in einer schwierigen Situation helfen will“: Er war nicht einmal für 24 Stunden Boss des Regionalligisten. Nun muss er mit seinen Mitstreitern Wasilewski, Pröpper und Helbing erstmal die chaotischen Entwicklungen abwarten.
Gyros, Tsatziki und dazu Salat!
schorschla hat geschrieben:für mich als motorhorst
Wopo
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Beitrag von Wopo »

"Nicht alle im Verein müssen einander mögen. Der FC St. Pauli
ist schließlich kein Swingerklub."
(Vereinschef Corny Littmann auf
der außerordentlichen Mitgliederversammlung des FC St. Pauli)

8O
altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

:cry: :cry:

quelle: www.fcstpauli.de

Littmann macht bis Herbst weiter
Am Sonntag kam es auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung u. a. zu folgender Entscheidung: Corny Littmann bleibt bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst 2007 Präsident des FC St. Pauli....
Gyros, Tsatziki und dazu Salat!
schorschla hat geschrieben:für mich als motorhorst
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Beitrag von altstadthorst »

@ motor:
weil wir uns doch mal drüber unterhalten haben.
von usp

*VORHANG AUF ZUM LETZTEN AKT*

Eigentlich war es doch sehr ruhig geworden um Sie, Herr Littmann,
und selbst die größten Kritiker konnten nach der zwischenzeitlichen
Konsolidierung der Vereinsfinanzen durch den DFB-Pokal und dem
vermeintlichen Stadionbau-Coup nur schwer gegen Ihre Person als
Präsident des FC St. Pauli argumentieren.

Schon fast vergessen war die Retterkampagne, in der nicht nur
T-Shirts sondern auch die eigene Identität des Vereins verkauft
wurde. In der Sie Grenzen mit einem Fingerschnippen überschritten
haben, für die die aktive Fanszene und Mitglieder des FC St. Pauli
jahrelang zuvor gekämpft hatten. Uwe Seeler, McDonalds, Ole von Beust
- einfach alles schien plötzlich machbar.

Fast vergessen war Ihre Verurteilung von Fans, die sich offen mit
St. Pauli-Klamotten an Demonstrationen gegen die Räumung des
Bauwagenplatzes Bambule beteiligten und sich gegen die repressive
Senatspolitik von Ole von Beust und Ronald Barnabas Schill
positionierten. Noch mehr in Vergessenheit geriet, dass Sie im selben
Atemzug medienwirksam mit St. Pauli-Basecap im Wahlkampf die Grünen
unterstützten.

Fast vergessen waren die von Ihnen verantworteten, willkürlichen
sechs Stadionverbote gegen unsere Freunde. Erst nach lautstarken und
eindringlichen Protesten von hunderten von St. Pauli Fans und dem
Einwirken von Fanclubsprecherrat und Fanladen sind Sie zurückgerudert
und haben fünf Stadionverbote wegen fehlender Gründe wieder aufheben
müssen. Auf eine offizielle Entschuldigung von Ihnen warten die Fünf
bis heute. Sie haben sich zum Handlanger des Repressionsapparates
gemacht ohne diesen ein Mal kritisch zu hinterfragen. Sie haben den
Angaben der Polizei mehr geglaubt als denen Ihrer eigenen, dafür
zuständigen Vereinsangestellten.

Fast vergessen war in diesem Zusammenhang auch die Diskreditierung
Ihres sicherheitsverantwortlichen Vereinsangestellten gegenüber der
Polizei, indem Sie sich nicht schützend hinter ihn stellten als die
Polizei seine Glaubwürdigkeit anzweifelte und ihn bei
Sicherheitsbesprechungen einfach überging. Nein, Sie vertrauten
wieder mal der falschen Seite.

Fast vergessen war auch Ihre Initiierung der Winkehand-Kommerzchoreo
des Abendblattes beim DFB-Pokal Spiel gegen den FC Bayern, welche
wochenlange, Tage und Nächte andauernde, ehrenamtliche Arbeit von
zahlreichen, aktiven Fans mit einem Wimpernschlag zunichte machte.

Fast vergessen war die Täuschung als es um die Zukunft des Clubheims
ging. Sie gaukelten einer Kommission aus Fan- und Vereinsvertretern
vor, diese könnte an der Entscheidung über mögliche zukünftige
Konzepte mitwirken, machten aber hinter deren Rücken längst Nägel mit
Köpfen und verankerten Ihren Willen im Clubheim.

Nicht so ganz vergessen – weil noch sehr frisch - ist der
Zensurversuch nach dem Polizeiangriff auf den Fanladen, indem Sie uns
verboten eine Stellungnahme zu den Vorfällen beim folgenden Heimspiel
im Stadion zu verteilen.

Podiumsdiskussionen mit alkoholgeschwängerten Wahnzusagen,
Fernsehinterviews mit peinlichen Seitenhieben gegen den Lokalrivalen
und Ihre andauernden Darstellungen Ihres Intimlebens im Zusammenhang
mit dem FC St. Pauli, all das hatten wir doch eigentlich schon fast
vergessen.

Ist Ihnen bis hierhin etwas aufgefallen? Stimmt, bisher geht es fast
ausschließlich um Fanbelange. Belange, die nahezu während Ihrer
gesamten Amtszeit von Ihnen mit Füssen getreten wurden. Belange, die
erst nach der Wahl von Klaus Rummelhagen zum Vize-Präsidenten
zumindest bei ihm auf Interesse stießen. Vom Nascimento-Transfer,
Rückzahlung von Vereinsgeldern oder permanenten Satzungsverstößen war
bis hierhin noch gar nicht die Rede.

Mal ganz ehrlich: Der Aufsichtsrat (AR) hatte es schon nicht leicht
in den letzten Jahren. Da waren auf der einen Seite wir, die immer
forderten Sie müssten Ihren Stuhl räumen, weil Sie wegen den
genannten Gründen für uns und den Verein nicht mehr tragbar seien.
Wir hatten es ja auch einfach, denn wenn man nicht in der
Verantwortung steht einen Verein zu führen, muss man sich auch keine
Gedanken über mögliche Nachfolger oder wirtschaftliche Folgen machen
und kann einfach mal aus dem Bauch ein radikales und endgültiges
„Littmann raus!“ schreien. Auf der anderen Seite waren Sie, der es
immer wieder verstand mit Satzungsverstößen, Ignorierung von
Vereinsorganen und Kommunikationsdefiziten auf sich aufmerksam zu
machen. Und dazwischen stand der AR, der in der Verantwortung für
alle Mitglieder, Angestellten, Gremien, Organe und nicht zuletzt der
Fans in diesem Verein stand. Der AR musste Ihre permanenten
Satzungsverstöße aufzeigen, Ihre nie enden wollenden
Kommunikationsdefizite anmahnen und sich dann auch noch
rechtfertigen, warum diese dann doch nie Grund genug waren Sie des
Amtes zu entheben. Diesen schwierigen Spagat bekommt man wohl nur
hin, wenn man eine Sache vor Augen hat: Das Wohl des FC St. Pauli.

Es soll wohl die erste Sitzung mit dem neuen AR gewesen sein, in der
Sie ein Papier zur Arbeit zwischen AR und Präsidium nach dem Motto
„friss oder stirb“ hinwarfen, in welchem Sie u. a. forderten, dass
Fehler aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit des Präsidiums nicht als
solche zu behandeln sind. Das ein demokratisch gewähltes Organ,
welches laut Satzung dazu verpflichtet ist zu kontrollieren, dies
nicht hinnehmen dürfte, hätte Ihnen wohl klar gewesen sein müssen.
Mit diesem Akt der Konfrontation beraubten Sie den Verein sämtlicher
Chancen auf eine konstruktive und handlungsfähige Zusammenarbeit
zwischen den beiden wichtigsten Organen.

Als der Kontakt und die Abarbeitung von Sachthemen dann unmöglich
schien, soll es wohl der Wille des AR gewesen sein den Ehrenrat als
dafür zuständiges Vereinsorgan zur Vermittlung zwischen den
verhärteten Fronten einzuschalten. Anscheinend wurde dies von Ihnen
abgelehnt, so dass es zu der Konstellation kam, dass externe
Moderatoren zur Vermittlung eingesetzt wurden. Mitten in diese
gemeinsam vereinbarte Annäherungs- und Verhandlungsphase fingen Sie
an über die Presse Interna zu verbreiten und Druck auf den AR
auszuüben, dass dieser Sie wieder für die Wiederwahl nominieren
sollte. Und mitten in dieser Phase traten Sie zurück. Doch der AR
ließ sich von Ihrer erneuten Konfrontationsstrategie nicht beirren,
ging nicht an die Öffentlichkeit und versuchte alle Dinge –
satzungsgerecht – intern zu klären. Selbst als der Druck der Presse
unerträglich schien und die Angriffe nicht nur im Internet persönlich
wurden, hielt der AR Kurs und informierte vorab erst die Gremien,
Organe, Mitglieder und aktiven Fans dieses Vereins, bevor er an die
Presse ging. Er informierte all die, denen nicht die Story, sondern
der Verein am Herzen lag.

Um es noch mal deutlich festzuhalten: bis zu Ihrem Rücktritt hatte
der AR Sie nicht abgesetzt, sondern Sie lediglich noch nicht für eine
Wiederwahl nominiert. Faktisch bedeutete das, dass Sie nach wie vor
der Präsident des FC St. Pauli gewesen wären mit allen Rechten und
Pflichten. Aber Sie wollten es anders und Ihr komplettes Präsidium
trat zurück bzw. kündigte seinen Rücktritt für den 26.03.2007 an.
Damals wurde dieser Termin von Ihnen noch damit begründet, dass Sie
genügend Reaktionszeit geben wollten um ein neues Präsidium
installieren zu können und somit sicherstellen, dass der Verein
handlungsfähig bliebe. Das klang eigentlich auch ganz gut und war
zunächst im Sinne Aller, wenn es dann nicht anders gekommen wäre.
Nachdem der AR seine Hausaufgaben gemacht hatte und ein neues
Präsidium präsentierte, taten Sie alles andere um Ihren Worten auch
Taten folgen zu lassen. Nein, im Gegenteil, Sie zogen bzw. ziehen
immer noch alle Register und waren sich auch nicht zu schade den
vorher verschmähten Ehrenrat anzurufen um Ihrer Amtsenthebung und
somit der Enthebung der Macht um ein paar Tage zu entgehen. Wenn man
hier jemandem unterstellen möchte persönliche Ziele über die des
Vereins zu stellen, dann Ihnen, Herr Littmann.

Eigentlich hätten Sie doch mit einem gelungenen Neubau der
Südtribüne unsterblich und unantastbar werden können, wenn Ihnen
nicht schwere handwerkliche Fehler unterlaufen wären, die mal wieder
Ihrem Wahn nach Alleinherrschaft zuzuschreiben waren.

Wir werden nie verstehen, wie Sie sich heute noch hinstellen können
und verbreiten, der Stadionbau seit noch voll im Soll, die
Bauarbeiten begännen Anfang März. Der eigentliche Baubeginn sollte
Ende Januar sein und der letztmögliche Termin für einen rechtzeitigen
Rückrundenstart wäre Anfang März gewesen. Dieser Termin ist ja nun
lange verstrichen. Wie Sie sich jetzt noch hinstellen können und
behaupten, alles sei noch im Rahmen ist einfach unbegreiflich und
zeugt von Ihrer Ignoranz gegenüber den Beteiligten. Noch weniger
werden wir verstehen können, wie Sie Gelder für die Planung und den
Abriss ausgegeben haben ohne einen Vertrag in der Hand zu haben, der
Ihnen auch Geld einbringen würde. Der Vertrag mit der Stadt war ja
bekanntlich an die Vorgabe gebunden, dass erst alle anderen Verträge
unterschrieben sein mussten, bevor das Geld fließen würde. Uns auch
völlig unverständlich ist, wie Sie mit der Stadionbaugesellschaft
schon externe Geschäfte machen konnten, ohne dass diese GmbH vom AR
genehmigt wurde, was mal wieder einen Verstoß gegen die Satzung des
FC St. Pauli darstellte. Da der AR diese GmbH nie absegnete stehen
Sie auch nach wie vor im Innenverhältnis des Vereins in der
Verantwortung und können finanziell zur Rechenschaft gezogen werden.
Da Ihnen die Mitarbeit von den verschiedensten Interessengruppen am
Stadion angeblich so wichtig war, konnten wir auch nie begreifen,
warum Sie als Mitglied der Lenkungsgruppe zum Stadionneubau dort
meistens nur mit Abwesenheit oder Kurzauftritten glänzten. Hierbei
darf nicht vergessen werden, dass die Lenkungsgruppe eigentlich das
Entscheidungsorgan zum Stadionneubau darstellte. Meistens kamen wir
uns aber so vor, als ob dort nur der Pöbel mit unwichtigen Details
beschäftigt und somit ruhig gestellt werden sollte.

Wir werden nie begreifen können, wie Sie den Abriss der alten
Südtribüne reinen Gewissens selbst inszenieren und durchführen
konnten, obwohl es bis zu diesem Zeitpunkt weder eine Baugenehmigung
noch einen einzigen unterschriebenen Vertrag gegeben hat. Welcher
Bauherr reißt erst sein Haus ein und fragt sich dann, wo er
eigentlich schlafen soll? Niemals werden wir den Zeitpunkt des
Abrisses verstehen, der uns jetzt pro Spiel alleine an
Eintrittsgeldern mind. 25.000,- € kostet, mal ganz abgesehen von den
Verlusten durch die eigentlichen Mehreinnahmen wie z.B. dem
Getränkeverkauf.

Dafür müssen Sie sich verantworten und es bleibt nur zu hoffen, dass
Sie nicht in den Wirren einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung
(AoMV) und ohne Bericht des Kassenprüfers dort entlastet werden. Aber
keine Bange, zumindest wir werden bei der AoMV aufstehen und diesen
Punkt ans Licht bringen. Ob Sie Präsident waren, sind oder bleiben,
wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Sie sich klammheimlich aus der
Verantwortung stehlen. Da sich viele Dinge erst sehr viel später
aufklären lassen, werden wir Sie wie die Jahre zuvor ganz klar NICHT
entlasten.

Und was passiert eigentlich, wenn jedes AR-Mitglied auf der AoMV am
25.03.2007 einzeln abgewählt wird? Das würde wohl unweigerlich zur
Folge haben, dass die Zukunft des FC St. Pauli sehr düster aussieht,
denn egal wie man es dreht und wendet, in Ihrem Szenario verliert
immer der Verein. Wer bitte würde denn in Zukunft die Hand heben,
wenn es darum geht, das Kontrollamt des AR auszuüben? Zeigen Sie uns
diejenigen, die gewählt werden möchten eine Aufgabe zu übernehmen, um
dann in Pflichterfüllung eben dieser Aufgaben bekämpft, beschimpft und
weggejagt zu werden? Kritiker haben uns damals immer gefragt, was wir
denn machen wollen wenn Herr Littmann weg wäre, wer sollte dann Ihr
Amt übernehmen? Diese Frage hat der AR ja jetzt beantwortet, fragt
sich dann nur noch wer denn den neuen AR stellen sollte, wenn der
jetzige abgewählt wird? Bei der letzten Wahl sind von nur neun
Kandidaten sieben gewählt worden, viel Erfolg bei der weiteren Suche.
Des Weiteren und noch viel schlimmer wäre, dass der Verein dann
erstmal komplett führungslos dastände, denn das Präsidium – wir
erinnern uns – hat ja den Rücktritt bereits angekündigt. Da laut
Satzung ja nur der AR ein neues Präsidium zur Wahl aufstellen darf,
wäre diese Konstellation wohl die Fatalste, die dem Verein passieren
könnte, denn wir wären für unbestimmte Zeit komplett
handlungsunfähig. Aber stimmt, Sie haben Recht. Ihre Überlegung ist
vielleicht eine ganz Andere. Entweder Sie übernehmen das Amt einfach,
wenn das Amtsgericht per Beschluss einen Nachfolger bestimmt und
einsetzt oder aber Sie treten dann ganz gönnerhaft von ihrem
Rücktritt zurück. In beiden Fällen ständen Sie völlig kontrollfrei im
Amt und könnten tun und lassen was Sie wollen. Eigentlich ein genialer
Schachzug, doch wie man es auch dreht und wendet, in Ihrem Szenario
ist immer der FC St. Pauli der Verlierer. Wenn in den letzten Tagen
und Wochen viele Dinge unsicher waren und auch noch sind, einer Sache
können Sie sich sicher sein:

Einen Sonnenkönig haben wir lange genug gehabt, einen Diktator
werden wir niemals akzeptieren.
Gyros, Tsatziki und dazu Salat!
schorschla hat geschrieben:für mich als motorhorst
motorhorst
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Beitrag von motorhorst »

Wow, danke für die Aufklärung.
Da scheint sich ja im Laufe der Zeit einiges angesammelt zu haben.
Und man sieht mal wieder, wie das oberflächliche Bild, das über die Medien vermittelt wird, wenig mit der Realität zu tun hat.
Hast ja auch bei uns am Samstag gemerkt, dass fast alle der Meinung waren, Littmann wäre unumstritten und ein Aushängeschild.
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