1860 München

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Locke
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Beitrag von Locke »

SPIEGEL ONLINE - 21. April 2006, 12:32
URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 07,00.html

Finanzlücke
1860 München bangt um Lizenz


Die Krise bei 1860 München verschärft sich. Neben der sportlichen Talfahrt und dem drohenden Abstieg in die Regionalliga plagen den Bundesliga-Absteiger Finanzsorgen. Sogar die Lizenz für die kommende Saison ist aufgrund einer Millionen-Unterdeckung in Gefahr.

München - Der Fußball-Zweitligist ist auf die Hilfe seiner Geschäftspartner angewiesen, um die Lizenz-Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) erfüllen zu können. "Wir können es aus eigener Kraft nicht schaffen", sagte Geschäftsführer Stefan Ziffzer heute. "Wir sind im Augenblick mit allen Vertragspartnern in Gesprächen." Die DFL hatte am Donnerstag keinem der 36 deutschen Profi-Vereine die Lizenz verweigert. Bei einigen Clubs ist die Spielberechtigung für die kommende Saison allerdings mit Auflagen verbunden.

Ziffzer, der erst seit Ende März die Geschäfte des Bundesliga-Absteigers führt, hatte sich in dieser Woche mehrfach zu den Finanzsorgen geäußert: "Bei uns tickt die Uhr. Ende Mai werden die Lizenzen vergeben. Wenn wir bis dahin unsere derzeitige Finanzlücke in der Planung von ungefähr acht bis zehn Millionen Euro nicht abdecken können, kann die DFL uns die Lizenz nicht geben." Mögliche Modelle wären der Verkauf von Anteilen der Allianz Arena oder eine Kapitalerhöhung.

Auch die sportliche Situation ist Existenz bedrohend. Die 60er haben nur zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Im Kampf um den Klassenerhalt warten in den letzten vier Spielen der Saison schwere Aufgaben auf das Team von Trainer Walter Schachner. Heute Abend (19 Uhr, Liveticker bei SPIEGEL ONLINE) empfangen die Münchner den Karlsruher SC, der unbedingt gewinnen muss, um weiterhin Anschluss an den dritten Aufstiegs-Platz zu halten.

Am 32. Spieltag muss 1860 bei den heimstarken Unterhachingern antreten, die ebenfalls gegen den Abstieg kämpfen. Bei der vorletzten Saisonbegegnung könnte es bereits zu einem Endspiel um den Klassenerhalt kommen: Der 1. FC Saarbrücken gastiert in der Allianz-Arena. Zum Saisonfinale am 14. Mai müssen die Münchner dann zu Aufstiegsaspirant Energie Cottbus.

mig/dpa
Also gut, einigen wir uns auf unentschieden.
Mitch BT
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Beitrag von Mitch BT »

Vorhin haben die Löwen 2:0 gegen den KSC geführt!
"Und Gott schuf Tony Iommi nach seinem Ebenbilde und führte ihn zusammen mit Terry Butler, Bill Ward und John Michael Osbourne" (Deaf Forever)
sam
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Beitrag von sam »

Zitat aus der Abendzeitung vom Wochenende:

...Und wenn die Löwen drittklassig würden? „an der Stadionnutzung würde sich nichts ändern“, betont Rummenigge, „1860 würde definitiv auch in der Regionalliga in der Allianz Arena spielen.“ ...

:lol:

HERRLICH!


I have a dream ...
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motorhorst
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Beitrag von motorhorst »

Wobei in der SZ von gestern ein längerer Artikel (leider online nur für Geld) war, nach dem die 60er massiv von der Insolvenz bedroht wären. Das heißt für den Fall, dass sie in die Regionalliga absteigen müssten, vorausgesetzt, sie würden die Insolvenz rechtzeitig beantragen. Würden sie das ganze verschleppen und die Insolvenz müsste dennoch beantragt werdeb, dann würden sie sogar in die Bayernliga weitergereicht werden und dürften dann wohl nächstes Jahr auf der Grünen Au spielen. 8O 8O
Wopo
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Beitrag von Wopo »

Mal abwarten! Uli Hoeneß hat gestern im "Sportstudio" ja sinngemäß schon angekündigt, die Löwen notfalls zu retten. Außerdem gibt's da noch diverse Politiker und "Geldige" in Präsidium und Umfeld. Würde mich wundern, wenn die den Bach runtergehen...
motorhorst
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Beitrag von motorhorst »

Das sehe ich eigentlich genau wie Du, Wopo. Das wäre ja auch bei so einem großen Club und ein Wahnsinn, wenn es an ein paar Milliönchen scheitern sollte. Zur Not eben von den Bayern, für die ein dritt- bis viertklassiker Stadionpartner natürlich die Katastrofe schlechthin wäre.
schorschla
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Beitrag von schorschla »

der wahnsinn nimmt kein ende.

da alle bis auf haching und saarbrücken punkten, hat haching gerade einmal noch drei, 60 vier punkte vorsprung.

und jetzt das direkte duell im sportpark.

und noch dazu empfängt saarbrücken offenbach. und dresden muss nach cottbus, die am montag mit einem sieg in fürth den aufstieg fast schon klar machen können.

also haching statt 60 in die regionalliga? oder doch saarbrücken und dresden? oder am ende doch die 60er? oder offenbach?

wow, welch eine geile liga...
keine handbreit den rassisten.
motorhorst
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Beitrag von motorhorst »

schorschla hat geschrieben:also haching statt 60 in die regionalliga? oder doch saarbrücken und dresden? oder am ende doch die 60er? oder offenbach?

wow, welch eine geile liga...
Also Haching in der Liga wäre wirklich super spannend.
Ungefähr so geil, als wenn Aindling aufsteigen würde.
Zuletzt geändert von motorhorst am 23 Apr 2006, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
sam
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Beitrag von sam »

motorhorst hat geschrieben:Wobei in der SZ von gestern ein längerer Artikel (leider online nur für Geld) war, nach dem die 60er massiv von der Insolvenz bedroht wären.

Bild
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Locke
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Beitrag von Locke »

1860: Finanzchef hofft auf alle Vertragspartner
Insolvenz? Ziffzer dementiert nicht


24.04.2006 10:36
Durchatmen. Zumindest sportlich befindet sich der Patient 1860 München auf dem Weg der Besserung, der Klassenerhalt ist nach dem 2:0 gegen den KSC einen Schritt näher gerückt. "In der Mannschaft steckt Qualität. Leider konnten wir diese zuletzt fast nie abrufen, aber jetzt ist dieses Scheißjahr bald vorbei", zeigte sich Remo Meyer erleichtert.

Für Manager Stefan Reuter hatte der Erfolg noch einen weiteren positiven Aspekt: "Wenn die Mannschaft den Zuschauern wie am Freitag Freude bereitet, kann das bei der Lösung unserer Probleme sehr hilfreich sein." Soll heißen: Wenn die Leistung auf dem Rasen stimmt, sind Sponsoren, Partner und eventuelle neue Geldgeber eher bereit, den finanziell schwer angeschlagenen Klub zu unterstützen.

Ein richtiger, vielleicht trotzdem zu optimistischer Gedanke, denn im Kampf gegen das finanzielle Aus läuft dem TSV 1860 die Zeit davon. "Das kann ich nicht dementieren", antwortete Finanzchef Dr. Stefan Ziffzer am Sonntag auf die Frage, ob die "Löwen" innerhalb der nächsten zwei Wochen Insolvenz anmelden müssten, sollte das akute Liquiditätsproblem bis dahin nicht gelöst sein. "Es muss innerhalb der nächsten 14 Tage eine Lösung geben. Und wir haben nur eine Chance, wenn alle Vertragspartner mitziehen", sagte Ziffzer.

Eine Schlüsselrolle wird wohl der FC Bayern einnehmen. Es läuft alles darauf hinaus, dass der Rekordmeister einspringen muss, um den Lokalrivalen zu retten. Durchaus pikant, da es für viele "Löwen"-Fans ein Horrorszenario darstellt, wenn ausgerechnet die ungeliebten "Roten" den Retter spielen. "Wenn es so käme, kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Fans etwas dagegen haben", glaubt Ziffzer, der für den Slogan "Lieber tot als rot" kein Verständnis hat.

Neben der drohenden Insolvenz müssen die "Löwen" bis 31. Mai einen Bonitätsnachweis zwischen zwölf und 14 Millionen Euro erbringen, damit ihnen von der DFL nicht die Lizenz entzogen wird. Dabei ist es egal, wie der Traditionsverein diesen Betrag aufbringt. Spielerverkäufe, wie der mögliche Transfer von Patrick Milchraum (21) nach Wolfsburg, und eine drastische Kaderverkleinerung von derzeit 27 auf 20 Profis sind dabei nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Am wahrscheinlichsten scheint nach wie vor, dass die Sechziger Anteile an der Allianz-Arena veräußern. Der FC Bayern hat dabei ein Vorkaufsrecht.

Quelle: kicker.de


ZWEITE LIGA / Alarm auch beim FC Bayern
"Löwen" kurz vor der Insolvenz
Nach 2:2 in Freiburg steigt Siegen ab

Zweitligist TSV 1860 München steht nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung kurz vor der Insolvenz. Betroffen davon wäre auch der FC Bayern München.

Der SC Freiburg hat mit der Fußball-Saison abgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Volker Finke kam in der Zweiten Bundesliga nicht über ein blamables 2:2 (0:1) gegen Sportfreunde Siegen hinaus. Trotz des Achtungserfolgs steht Siegen drei Spieltage vor Schluss als erster Absteiger in die Regionalliga fest. Eine Vorentscheidung in Sachen Aufstieg kann heute in der Partie SpVgg Greuther Fürth gegen Energie Cottbus fallen (20.15/live im DSF). Turbulenzen anderer Art bei den "Löwen". Nach dem 2:0-Heimsieg am Freitag schien die Stimmung beim TSV 1860 München wieder deutlich besser zu werden. Dann aber die Schock-Meldung: Der Zweitligist steht kurz vor der Insolvenz. Beim Stadionpartner Bayern München schrillen schon die Alarmglocken. "Da haben wir ein Riesenproblem. Denn es sieht so aus, als wäre 1860 quasi insolvent. Das hat zur Konsequenz, dass wir wahrscheinlich wirklich viel Geld in die Hand nehmen müssen, um unseren Partner 1860 und das Stadion zu retten", sagte Manager Uli Hoeneß. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) läuft bereits jene Drei-Wochen-Frist, in der die Vereinsführung der "Löwen" zum Gericht gehen und Insolvenz anmelden muss, wenn man sich nicht strafbar machen will. Der neue Präsident Alfred Lehner gibt sich trotz der offensichtlich dramatischen Finanzlage optimistisch. "Wir werden es schaffen", sagte Lehner. Dagegen bestätigte Geschäftsführer Stefan Ziffzer: "Wenn wir am 2. Mai in Unterhaching spielen, sind wir entweder gerettet oder müssen Antrag auf Insolvenz stellen." Laut Hoeneß schränkt die Situation bei den "Löwen", die wie Bayern 50 Prozent an der gemeinsam betriebenen Allianz-Arena halten, beim Rekordmeister den finanziell aufwendigen Neuaufbau einer international schlagkräftigeren Mannschaft ein. Die gemeinsame Kreditlast von rund 300 Millionen Euro und die Betriebskosten sind auch für die finanziell gut aufgestellten Bayern nicht zu stemmen. Der TSV 1860 hatte am Freitag von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die Lizenz für die Saison 2006/07 nur unter strengen Bedingungen erhalten. So muss der Klub bis Ende Mai einen Nachweis über 10 bis 15 Millionen Euro für die kommende Runde erbringen. Sollte diese Bedingung nicht erfüllt werden, stünde der Lizenzentzug und der Zwangsabstieg in die Regionalliga Süd an. Schlimmstenfalls könnte es auch bis in die vierte Liga gehen, abhängig vom Zeitpunkt eines Insolvenzantrags.

Quelle: DPA/SID
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Locke
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Beitrag von Locke »

2. Bundesliga
München: Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauer sagen Unterstützung zu
Der FC Bayern hilft den "Löwen"


24.04.2006 23:12

Nach Manager Uli Hoeneß hat auch Franz Beckenbauer die Unterstützung des FC Bayern zugesagt. "Wir werden ihnen brüderlich zur Seite stehen. Wir sind ja interessiert, dass die Sechziger am Leben bleiben und sie mal wieder in der Bundesliga spielen", sagte der Präsident des FCB.

In dieser Woche werden noch einige Sitzungen folgen, auch der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG muss zusammentreten, um sein Ja zu geben. Die umfangreichen Vorarbeiten sind allerdings erledigt - mit einer eindeutigen Tendenz: Der FC Bayern wird den TSV 1860 München bei der unaufschiebbaren Lösung seiner schweren Finanzprobleme entscheidend unterstützen. Für rund zwölf bis 15 Millionen Euro wird der Rekordmeister vom bislang gleichberechtigten Partner Stadionanteile an der Allianz Arena erwerben. "Alles läuft darauf hinaus", sagt Manager Uli Hoeneß, "sonst gibt es niemand." Die Bayern wollen den Verein 1860 und ihren Partner erhalten.

Nach Hoeneß hat auch Franz Beckenbauer die Unterstützung des FC Bayern zugesagt. "Wir werden ihnen brüderlich zur Seite stehen. Wir sind ja interessiert, dass die Sechziger am Leben bleiben und sie mal wieder in der Bundesliga spielen", sagte der Präsident des deutschen Rekordmeisters am Montag im Deutschen Sportfernsehen (DSF).

Beckenbauer betonte, dass der FC Bayern den Lokalrivalen als Partner für die gemeinsame Stadion-GmbH der Allianz Arena brauche, "um uns eher als vorgesehen von diesen ganzen Lasten zu befreien. 300 oder 350 Millionen Euro zu investieren, ist selbst für den FC Bayern viel - geschweige denn für den TSV 1860, der natürlich mit dabei sein muss, weil es anders nicht gegangen wäre." Der Vorstand des FC Bayern sei schon seit Wochen damit beschäftigt, eine Lösung zu finden, sagte Beckenbauer, "und wenn die Sechziger Hilfe brauchen, auch von mir persönlich, dann kriegen sie sie".

Auch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat die Bereitschaft des Fußball-Rekordmeisters signalisiert, dem Stadionpartner 1860 den Gang zum Insolvenzgericht zu ersparen. "Retten wäre nicht die richtige Wortwahl, aber wir sind optimistisch, eine schnelle und passende Lösung zu finden", sagte Rummenigge nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung am Montagabend. Die finanzielle Situation der "Löwen" sei als "dramatisch" anzusehen.

Zuvor hatte 1860-Finanzgeschäftsführer Stefan Ziffzer angekündigt, mit den Bayern in Verhandlungen zu treten. "Wir müssen mit unseren Partnern nun die angedachten Dinge zu Ende führen. Dies betrifft in erster Linie die Bayern. Wenn wir die Probleme nicht bis zum Dienstag gelöst haben, müssen wir Insolvenz anmelden", sagte Ziffzer, nachdem sich die Vereinsführung der "Blauen" ebenfalls beraten hatte.

Von der US-Agentur IMG, die den Zweitligisten seit einem Jahr bei Sponsoren und Werbepartnern vermarktet, ist keine Hilfe zu erwarten, die Zentrale in New York übermittelte in der vorigen Woche ein Nein. Falls der FC Bayern nicht eingreift, droht dem Traditionsklub die Insolvenz. Mit dieser Hilfsaktion geht der FCB ein gewisses Risiko ein, da niemand weiß, ob 1860 wieder hochkommt.

Quelle: kicker.de
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Örger
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Beitrag von Örger »

Ich hätte nicht gedacht, das ich den FC Bayern irgendwann mal so dankbar sein würde 8) .

Tja es ist wohl vieles falsch gelaufen. Im nächsten Jahr wird es noch schwieriger mit einem Aufstieg werden. Bevor aber daran gedacht wird, müssen erst noch mindestens 6 Punkte aus den letzten Spielen her.

Um die Lücke schließen zu können, müssen wohl einige Leistungsträger abgegeben werden und durch günstigere Spieler ersetzt werden, wenn das überhaupt möglich ist. Vielleicht ist da ja der ein oder andere für die Oldschdod dabei :wink:
Aber das ist nicht meine Sache. Ich hoffe nur, das es in München weiter geht und das kein anderer Verein, aber auch wirklich keiner, jemals in diese Situation kommt.
Einmal Löwe, immer Löwe
Wopo
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Beitrag von Wopo »

sid-Meldung:

Voraussichtlich mit einem Millionen-Kredit wird Bayern München seinem finanziell ausgebluteten Geschäftspartner und Lokalrivalen 1860 München den Gang in die Insolvenz ersparen. Schon allein "aus Eigeninteresse" sei der deutsche Rekordmeister "bemüht, eine Lösung zu finden", sagte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge nach außerordentlichen Sitzungen der Aufsichtsräte beider Klubs am Montagabend und ergänzte: "Ich bin da nicht pessimistisch."

Die nahezu zahlungsunfähigen "Löwen", die in der 2. Fußball-Bundesliga auch sportlich ums Überleben kämpfen, benötigen zwischen 10 und 15 Millionen Euro, um eine Insolvenz zu verhindern und die Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die kommende Saison erfüllen zu können. Rummenigge erklärte, eine "schnelle und passende Lösung" sei zu finden. Spätestens am Dienstag kommender Woche müsste der TSV 1860 sonst Insolvenz anmelden.

Aller Voraussicht nach wird der FC Bayern den "Löwen" einen Kredit zur Verfügung stellen und dafür als Sicherheit Anteile des Geschäftspartners aus der Allianz Arena GmbH erhalten. Am gemeinsam errichteten Stadion halten beide Klubs jeweils 50 Prozent. Auch ein zinsgünstiger Zehn-Millionen-Kredit der "Roten" für die "Blauen" mit einer Laufzeit von drei Jahren soll im Gespräch sein. Bis Ende der Woche sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein.

Knackpunkt der Sanierungsgespräche könnten Forderungen des FC Bayern nach personellen Veränderungen beim TSV 1860 sein. Rummenigge lobte den neuen Geschäftsführer Stefan Ziffzer für dessen Offenheit bei der Schilderung des Zustands der "Löwen" - "der ist dramatisch". Doch der als Sanierer geholte ehemalige Geschäftsführer und "Retter" des DSF ist nach wie vor von Personen umgeben, die das Finanz-Chaos nicht abwenden konnten.

Dass die "Roten" den "Blauen" helfen wollen und müssen steht außer Frage. "Wir werden ihnen brüderlich zur Seite stehen", sagte Bayern-Präsident und Aufsichtsrats-Chef Franz Beckenbauer: "Wir sind ja daran interessiert, dass die Sechz'ger am Leben bleiben. Wenn sie Hilfe brauchen, auch von mir persönlich, dann kriegen sie sie." Ohne finanziell gesunde und sportlich erfolgreiche "Löwen" bekäme schnell auch der FC Bayern Probleme bei der Stadion-Finanzierung.

Um die Kredite zurückzahlen zu können, müssen beide Klubs pro Jahr jeweils fünf Millionen Euro sowie einen Teil der Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf aufbringen. Bei einem Kollaps der "Löwen" müsste der FC Bayern die rund 330 Millionen Euro teure Arena künftig allein finanzieren. Dieses "Eigeninteresse" (Rummenigge) zwingt die Bayern nun, dem Lokalrivalen zu helfen - verbunden mit der Hoffnung, dass die "Blauen" ihre Finanzen dann in den Griff bekommen.

Noch nicht einkalkuliert ist allerdings der Fall, dass die "Löwen" in der kommenden Saison womöglich nur noch Drittligist sind und sich die Arena dann zu den vereinbarten Konditionen erst recht nicht mehr leisten könnten. Eine vertragliche Absicherung für diesen GAU existiert nicht. Als Tabellenzwölfter haben die Sechziger seit dem vergangenen Wochenende aber immerhin vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Unkalkulierbar ist außerdem die Reaktion der Anhänger der "Blauen" auf die erzwungene Einmischung des ungeliebten FC Bayern in die Angelegenheiten der Sechziger. Die lebende "Löwen"-Legende Petar "Radi" Radenkovic appellierte in der Abendzeitung deshalb
schon mal an das Fan-Volk, die Kooperation positiv zu sehen: "Sie
ist unsere einzige Chance." Es sei doch "eine großartige Sache, dass unser Lokalrivale die Löwen nicht absaufen lässt."
DI STEFANO
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Beitrag von DI STEFANO »

Was spricht der Kaiser da interessantes? Ohne finanziell gesunde und sportlich erfolgreiche "Löwen" bekäme schnell auch der FC Bayern Probleme bei der Stadion-Finanzierung.


Sollten da vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden können? :wink:
Aber solange die Idee von der Oldschdod nicht aufhört zu begeistern und die Menschen das leben wird auch die Tradition bestehenbleiben.
Prost!
Locke
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Beitrag von Locke »

25.04.2006 17:17 Uhr

1860 München
Hilfe vom Erzfeind


Ausgerechnet die "Roten" helfen den "Blauen". Die Fans von 1860 sind schockiert, dass 1860 München von den Bayern unterstützt wird. Aber es geht wohl nicht anders.

Von Klaus Ott

Bild
Sieht so die Zukunft aus und müssen 60er-Fans einen Bayern-Schal tragen?
Foto: dpa


Uli Hoeneß muss wieder einmal einen in Not geratenen Verein vor der Pleite bewahren, aber dieses Mal wird der Manager des FC Bayern München nicht von allen für seine Hilfe gefeiert, anders als vor einigen Jahren beim FC St. Pauli. Damals reisten die Bayern zu einem Benefizspiel gegen den Klub von der Reeperbahn nach Hamburg. Hoeneß bekam ein Trikot mit der Aufschrift „Retter“ geschenkt und musste im Stadion am Millerntor sogar eine Ehrenrunde absolvieren, unter dem Jubel der Fans.

Bei seinem neuesten Katastropheneinsatz läuft der Bayern-Manager, hingegen Gefahr, gescholten und geschimpft zu werden. Es gilt, ausgerechnet dem Lokalrivalen TSV 1860 die Insolvenz zu ersparen. Für viele Fans des alten und voraussichtlich auch neuen deutschen Meisters ist das, wie Hoeneß in diesen Tagen zu hören bekommt, der „Erzfeind“. Und ausgerechnet für den wollen und müssen die Roten, die Bayern, mehr als zehn Millionen Euro aufbringen. Sonst bliebe den Blauen, den Sechzigern, nur noch der Gang zum Münchner Amtsgericht, wo sie sich schon am kommenden Dienstag für zahlungsunfähig erklären müssten.

Dem Ruin des Zweitligisten würde voraussichtlich der Zwangsabstieg in die Regionalliga oder gar in die Bayernliga folgen, und dort könnte der TSV nicht mehr viel Geld für die gemeinsam mit dem FC Bayern betriebene Allianz Arena einspielen. Also springt der große Nachbar lieber ein, statt die Sechziger untergehen zu lassen und sich somit selbst zu schaden. Aber längst nicht alle Anhänger verstehen das; erst recht nicht bei den Blauen, die sich nie vorstellen konnten und mochten, eines Tages auf die örtliche Konkurrenz angewiesen zu sein. Die Rettungstat gerät zur Gradwanderung zwischen Emotion und Geschäft.

Der mit Managern wie Martin Winterkorn vom Autokonzern Audi und Herbert Hainer vom Sportgiganten Adidas hochkarätig besetzte Aufsichtsrat des FC Bayern genehmigte die Eckpunkte für die dringend notwendige Hilfsaktion. Nun müssen Hoeneß und sein Vorstandskollege Karl Hopfner, der sich um die Finanzen des Großklubs kümmert, mit den Sechzigern rasch die noch offenen Details klären, damit der komplizierte Handel bis Ende der Woche abgeschlossen werden kann.

Mehr Zeit haben die Blauen und die Roten nicht mehr. Die Kernpunkte sind bekannt: 1860 erhält nach und nach und je nach Bedarf zwischen zehn und zwölf Millionen Euro; als Sicherheit dienen die 50 Prozent, die den Blauen am gemeinsamen Stadion gehören. Der TSV hat die Chance, das Geld zurückzuzahlen und sich so die Arena-Anteile zurückzuholen. Wie das im einzelnen vertraglich geregelt wird, ist noch nicht bekannt.

1860 darf nicht absteigen

Der geplanten Lösung hat prinzipiell auch der Aufsichtsrat der Sechziger zugestimmt. Notgedrungen, denn sonst ließe sich das unter der bisherigen Vereinsführung und vom vorherigen Management angerichtete Desaster nicht beenden. Alle anderen Versuche, einen Millionenbetrag aufzutreiben, sind gescheitert. Nur mit Hilfe der Bayern kann 1860 die Insolvenz vermeiden und anschließend versuchen, die Bedingungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) für eine neue Lizenz zu erfüllen. Die Blauen müssen erst sportlich und dann auch finanziell den Klassenerhalt sichern. Der Abstieg in die Regionalliga käme beide Klubs teuer.

Der TSV verlöre mehrere Millionen Euro TV-Honorar und vermutlich auch Werbeaufträge. Und die Stadiongesellschaft erhielte mit einem Regionalligisten 1860 von ihrem Namenssponsor Allianz 750 000 Euro weniger pro Saison. So steht es im Vertrag.

Solange die Sechziger weiter in der zweiten Liga spielen, beträgt der Abschlag 375 000 Euro. Sollten die Blauen gar pleite gehen und ihr Insolvenzverwalter aus dem Stadion ausziehen, dann könnte die Allianz das Sponsoring kündigen. Die Bayern müssten die Arena, auf der mehr als 300 Millionen Euro Kredit lasten, alleine finanzieren. Da ist es besser, die Roten retten die Blauen, auch wenn das viele Fans nicht auf Anhieb verstehen.

(SZ vom 26.4.2006)

Quelle: sueddeutsche.de
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