Spielabsagen in Sachsen

Nationalmannschaft, Champions League, Europa League, Bundesligen, 3. Liga, Regionaligen, Bayernligen, und ... und ... und ...
schorschla
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Beitrag von schorschla »

sehr interessant diesbezüglich die diskussion unter www.copzone.de - lesenswert...
keine handbreit den rassisten.
Zombie
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Beitrag von Zombie »

Ein schneller Schuß zur Rechten Zeit
schafft Ruhe und Zufriedenheit!!

Es sollte gestattet werden mal einen oder zwei aus der Meute rauszuschießen(pro Einsatz versteht sich). Spätestens nach sechs Wochen ist Ruhe.
Meine Meinung.
Du liebes Bayreuth, auf einem so schön gearbeiteten, so grün angestrichenen Präsentierteller von Gegend einem angeboten - man sollte sich einbohren in dich, um nimmer heraus zu können.
Jean Paul
Die rote Zora
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Beitrag von Die rote Zora »

Danke, Leipzig, für diesen Bärendienst, den ihr insbesondere unserem Main-Derby im Pokal erwiesen habt. Unser oberkorrekter und überängstlicher Kultusminister hatte ja vorher schon Bammel und wollte, dass das Spiel aus Sicherheitsgründen (ha-ha-ha) in Frankfurt ausgetragen wird, nicht in Offenbach. Eigentlich hat er bloß Angst, dass er sich als Zuschauer auf einen ganz normalen Stuhl inmitten von Fans setzen muss und keine superexklusive Loge bekommt.
Na, jedenfalls hat er jetzt nach den Ausschreitungen noch größeren Bammel, dass beim Pokal so was ähnliches abgehen könnte. Was für ein vollkommener Schwachsinn! Die Offenbacher Fanszene ist seit Ewigkeiten so friedlich wie nur was, und jetzt wird das Thema wieder künstlich aufgeputscht, und am Eingang bekommen kleine Kinder ihre Lollis abgenommen, weil das ja Wurfgeschosse sind... :evil:

Es wird echt Zeit, dass diese paar Hohlroller in der deutschen Fanszene langsam ausgemerzt werden. Kann doch nicht sein, dass immer wieder solche Dummbeutel nachwachsen, die den alten Mist neu aufrollen.
Scheich
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Beitrag von Scheich »

Wenn sie bei Lok so überzeugt sind, dass sie mit einem Fanprojekt und einem hauptamtlichen Fanbetreuer so viel hätten verhindern können, dann frage ich mich, warum sie in den letzten Jahren keinen eingestellt haben. Bei einem Zuschauerschnitt von deutlich über 2000 könnten sie sich das sicher leisten.

Ich mag aber irgendwie nicht einsehen, warum eigentlich das Land Sachsen den jetzt bezahlen soll. Die Argumentation, die man immer mal wieder vorgesetzt bekommt, es handle sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem ist ja wohl absurd. Und wenn man die Ausschreitungen teilweise mit der wirtschaftlichen Lage und angeblichen "Perspektivlosigkeit" dort in Zusammenhang bringt, ist das geradezu fahrlässig. Unglaublich, den Idioten auch noch die geringste Rechtfertigung zu geben.
martinez
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Beitrag von martinez »

wenn ich den artikel vom wopo richtig gelesen habe, geht es in leipzig aber nicht um die finanzierung eines fanbetreuers durch den freistaat, sondern eines fanprojektes. was ja doch zwei paar schuhe sind oder jean s., du glanz der gegengerade?
einen fanbetreuer haben die schon, wenn man einem fernsehbericht im letzten herbst glauben schenken darf...
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"Beim Banküberfall besser keine blickdichte Strumpfhose verwenden."
motorhorst
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Beitrag von motorhorst »

In der SZ gab es in den letzten Tagen auch mehrere Artikel zum Thema. Auch wie durch Fanprojekte im Westen im Laufe der 90er dort schon einiges erreicht wurde.

Für die Lok-Leipzig-Fanszene muss wohl ein geschätzter Aufwand von 4 Fanbetreuern angenommen werden, effektiv teilen sie sich 1 zusammen mit den Chemikern/Sachsen.
Jean S.
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Beitrag von Jean S. »

Mal zur Aufklärung für die, die den Unterschied zwischen Fanbeauftragten und Fanprojektlern nicht so genau kennen.

Fanbeauftragter kann im Prinzip jeder machen. :D
Er sollte aber nach Möglichkeit aus der Fanszene kommen und von den Fans auch (halbwegs) akzepiert werden.

Mitarbeiter eines Fanprojekts sind in der Regel Sozialpädagogen oder so.
Die müssen nicht unbedingt Fan des entsprechenden Vereins sein. Die sollen sich halt um die "Problemfälle" unter den Fans kümmern. Das geht von einfachen Gesprächen und Ratschlägen bis zur Hilfestellung bei der Jobsuche.
Es sind im Prinzip Sozialarbeiter oder Streetworker die auch meisst von den entsprechenden Städten oder Ländern bezahlt werden.



Irgendwo hab ich noch was über FB unf FP abgespeichert. Mal schauen ob ich es finde.
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
Jean S.
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Beitrag von Jean S. »

Folgende Ziele soll die Fanprojektarbeit dabei verfolgen:

Eindämmung von Gewalt; Arbeit im Präventivbereich, z.B. Hinführung zu gewaltfreier Konfliktlösung im Rahmen von Selbstregulierungsmechanismen mit der Perspektive Gewaltminderung;
Abbau extremistischer Orientierungen (Vorurteile, Feindbilder, Ausländerfeindlichkeit) sowie delinquenter oder Delinquenz begünstigender Verhaltensweisen.
Steigerung von Selbstwertgefühl und Verhaltenssicherheit bei jugendlichen Fußballanhängern; Stabilisierung von Gleichaltrigengruppen;
Schaffung eines Klimas, in dem gesellschaftliche Institutionen zu mehr Engagement für Jugendliche bewegt werden können
Rückbindung jugendlicher Fußballanhänger an ihre Vereine.
Dies alles erfordert u.a.:

die Teilnahme an der Lebenswelt der Fußballanhänger, z.B. durch
Begleitung zu Heim- und Auswärtsspielen,
Besuche an Treffpunkten,
sonstige Maßnahmen im Rahmen von Streetwork,
Förderung regelmäßiger Beziehungen zu dem betreffenden Verein;
Organisation von Jugendbegegnungen;
Bildungsarbeit; in Frage kommen z.B.
fanspezifische Bildungsmaßnahmen bzw. -urlaube
Durchführung von Seminaren und Gesprächsreihen zwischen Jugendlichen und so genannten "Erwachseneninstitutionen, wie z.B. Polizei, sonstige Behörden, Medien
kulturpädagogische Arbeit (z.B. Aufbrechen von fremdenfeindlichen Gesinnungen, Anregung von Diskursen über Sinn- und Wertfragen z.B. Entwicklung des Profifußballsports)
Gewährung anlassbezogener Hilfe; in Frage kommt z.B. Zusammenarbeit mit Beratungseinrichtungen,
Schaffung von Freizeitangeboten wie z.B.
Sporttreffs,
Arbeitslosentreffs,
Diskussionsveranstaltungen,
Filmprogramme,
Interessenspezifische Arbeitsgruppen (z.B. Video-, Koch- und Fotogruppen)
Fanzeitungs-Workshops.
Durchführung sonstiger sport-, erlebnis- und freizeitpädagogischer Maßnahmen (z.B. Fußballturniere)
Unterstützung von Fußballfanhängern bei der Selbstorganisation, z.B. bei
Gründung eines Vereins/Clubs,
Organisation von Fahrten zu Auswärtsspielen,
Herausgabe eigener Zeitschriften
Aufbereitung und Dokumentation regionaler und lokaler Entwicklungen in den unterschiedlichen jugendlichen Subkulturen (z.B. Skinheads, Hooligans)
Öffentlichkeitsarbeit z. B. durch
Information der Medien
Darstellung der Fanprojekt-Arbeit in Schulen, Sportvereinen und -verbänden sowie sonstigen Institutionen im Rahmen von Vorträgen
Teilnahme an der "Arbeit des Regionalausschusses Sport und Sicherheit".
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
altstadthorst
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Beitrag von altstadthorst »

warum haben wir sowas nicht? :cry:
Gyros, Tsatziki und dazu Salat!
schorschla hat geschrieben:für mich als motorhorst
Jean S.
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Beitrag von Jean S. »

Präambel des DFB zur Fanarbeit:

Empfehlungen für die Betreuung von Fussballfans

Fußballfans zeichnen sich durch ihre besondere Zuneigung und Hinwendung zu ihrem Verein aus. Sie unterstützen die Mannschaft bei Heim- und Auswärtsspielen durch ihre Anwesenheit und vor allem durch die Stimmungskulisse im Stadion. Ihr außergewöhnliches Interesse und ihre Aktivitäten gelten in erster Linie dem Vereinsgeschehen. Zumeist sind es die „echten Fans", die in guten wie in schlechten Zeiten zu „ihrem Verein stehen. Diesem Personenkreis sind die nachfolgenden Empfehlungen gewidmet. Die Vereine sollten alles daran setzen, eine solche Anhängerschaft, zu erhalten, zu vergrößern und - wo immer es möglich ist - zu fördern. Damit kann u.a. ein wichtiger Bei- trag zur persönlichen Identitätsfindung und sozialen Integration der Fans geleistet werden. Die Belange und Bedürfnisse behinderter Fans sind in angemessener Form mit zu berücksichtigen. Als positiver Nebeneffekt steht zu erwarten, dass auch die Sicherheit bei Fußballspielen innerhalb und außerhalb der Stadien gefördert wird. Unsere Empfehlungen sollen das Bewusstsein für diese Aufgabe schärfen sowie Hilfen für die Arbeit mit und für Fans geben.


FAN-BETREUUNG

Allgemeines

A) Rechtsgrundlagen
1. Die folgenden Empfehlungen beruhen auf § 30 der Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen, derzeit auch für Regionalliga (SiRiLi).
B) Zielqruppen
1. Die Maßnahmen des Vereins sollen vor allem jene Anhänger (Fans) erfassen, die sich durch ihr besonderes Zugehörigkeitsgefühl zum Verein auszeichnen und mit einem außerordentlichen Engagement ihre Mannschaften unterstützen.
2. Sicherheitsrelevant in Erscheinung getretene Fans sind ebenfalls zu betreuen. Die Arbeit des Vereins soll insoweit darauf ausgerichtet sein, diese Fans gesellschaftlich und vereinsintern zu bewegen. Der zeitweise Ausschluss von Spielbesuchen durch Verhängung eines Stadion-Betretungs-Verbotes (Stadionverbot) ist nicht ausgeschlossen.

C) Zielsetzung
1. Der Verein soll sich darum bemühen, seine Fan-Szene zu erhalten und auszubauen;
- anlassunabhängig (nicht spielbezogen) und anlassabhängig (spielbezogen) nach besten Kräften zu unterstützen
- so zu beeinflussen, dass sich ihre Mitglieder sicherheitskonform verhalten.
2. Der Realisierung dieser Zielsetzung dient die Tätigkeit des Fan-Betreuers.


Fanbetreuung

A) Auswahl des Fan-Betreuers
1. Die Auswahl des Fan-Betreuers obliegt der Vereinsführung.
2. Der Fan-Betreuer soll nach seiner Eignung, seiner Persönlichkeit und seinem Alter Zugang zu den Fans haben und von diesen akzeptiert werden.
3. Soweit notwendig, ist er auf seine Aufgabe vorzubereiten und entsprechend zu unterweisen. Die Vermittlung von Grundkenntnissen der Psychologie und der Soziologie, vor allem über den Ablauf gruppendynamischer Prozesse sowie über Möglichkeiten und Verfahren, Menschen positiv anzuleiten und zu lenken, ist wünschenswert.

B) Organisation
1. Der Fan-Betreuer soll Angestellter des Vereins sein. Ist er dies nicht, gelten die nachstehenden Regelungen entsprechend.
2. Er ist grundsätzlich der Vereinsführung unterstellt und unterliegt deren Weisungen.
3. Seine Aufgaben und Kompetenzen sind in einem Arbeitsplan festzulegen. Bei der Ausgestaltung der Fan-Betreuungsarbeit soll ihm ein weiterer Spielraum eingeräumt werden.
4. Der Fan-Betreuer hat mindestens einmal je Halbjahr der Vereinsführung über seine Arbeit zu berichten.
5. Die Vereinsführung soll ihn zu allen fanspezifischen Fachfragen (z.B. Förderung und Unterstützung der Fans, Sicherheitsprobleme durch Fans, Verhängung von Stadionverboten etc.) hören und ihm auf Verlangen ein Vortragsrecht gewähren.
6. Der Fan-Betreuer soll nicht Mitarbeiter eines öffentlichen Fan-Projektes sein.

C) Aufgaben des Vereins
1. Es ist Aufgabe des Vereins, den Fan-Betreuer in jeder Hinsicht zu unterstützen. Der Verein hat dabei zu beachten, dass der Fan-Betreuer als Sprachrohr der Fans auf der einen und Sachwalter des Vereins auf der anderen Seite eine schwierige Mittlerrolle einnimmt.
2. Der Fan-Betreuer soll bei der Bewältigung seiner Aufgaben, insbesondere wie folgt unterstützt werden:
- Bereitstellung eines eigenen Büros mit entsprechender Ausstattung und eigenen Kommunikationsmitteln (z.B. Telefon, Telefax etc.);
- Freie Verfügbarkeit über zieldefinierte begrenzte finanzielle Mittel;
- Ausstattung mit Fan-Artikeln (Autogrammkarten, Poster, Buttons, T-Shirts etc.);
- Unterstützung bei der Abfassung und Fertigung von fanspezifischen Schriften, ggf. Herausgabe einer Fan-Zeitung;
- Unterstützung und Hilfe bei der aufgabenorientierten Kontaktaufnahme mit Personen und Institutionen, die sich mit dem Auftreten und Verhalten der Fans befassen (z.B. Jugendämter, Sportämter etc.), soweit sich die Organe des Vereins diese nicht vorbehalten haben;
- Herstellung von Kontakten zwischen den Fans und den Fan-Clubs mit Spielern, Trainern und Offiziellen des Vereins;
- Hilfe bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen der und für die Fans (z.B. Fußballturniere, Durchführung von Reisen zu Auswärtsspielen).

D) Aufgaben des Fan-Betreuers
1. Der Fan-Betreuer ist unter Beachtung der Zielsetzung des Vereins grundsätzlich verpflichtet, alles zu unternehmen, um
- die Anzahl der Fans zu erhalten und zu vergrößern,
- ihre Hinwendung zum Verein und ihr aktives Engagement für diesen zu fördern,
- verbale und körperliche Auseinandersetzungen untereinander und mit anderen Fan-Gruppierungen sowie Ausschreitungen bei Fußballspielen vorzubeugen und im Rahmen des Möglichen zu verhindern,
- bei der Entscheidung über die Verhängung von Stadionverboten ge- gen Fans beratend mitzuwirken.

Der Fan-Betreuer hat sich anlassunabhängig darum zu bemühen, in Besprechungen
... die Fans über die neuesten Entwicklungen im Verein zu informieren,
... fanspezifische Anträge/Anliegen zu behandeln.
- Aussprachen/Diskussionen zwischen Fans und
... Vereinsvertretern (Spieler, Trainer, Mitglieder des Vorstandes, der Geschäftsführer etc.),
... Behördenvertretungen (z.B. Polizei, Bauamt etc.),
... Verantwortlichen des Stadioneigentümers,
... Mitarbeiter des Ordnungsdienstes herbeizuführen; die Aussprachen sollen vor allem dem gegenseitigen Kennen lernen und dem besseren Verständnis füreinander dienen.
- Faninteressen orientierte Veranstaltungen (z.B. Fußballturniere, Grill- feste etc.) zu organisieren,
- an Fan-Klub-Sitzungen teilzunehmen,
- aufgabenorientiert mit Polizei, Ordnungsdienst, Feuerwehr, Stadioneigentümer, Vertreter der Kommune, der Medien und der Fan-Projekte zusammenzuarbeiten; der sachgerechten Darstellung seiner Arbeit und des Fan-Bildes in den Medien hat er sein besonderes Augenmerk zu widmen.
2. Der Fan-Betreuer soll sich anlassabhängig (unmittelbar vor, während und nach Fußballspielen)
- grundsätzlich bei den Fans aufhalten,
- durch positive Einflussnahme auf die Fans
... die Unterstützung der Mannschaft während des Spieles fördern und
... erkennbare Gewaltneigungen dämpfen.
Er soll insbesonders frühzeitig für einen guten Kontakt zwischen Fans, Polizei und Ordnungsdienst sorgen, die Rolle der Fans gegenüber der Polizei und die Funktion der Polizei sowie des Ordnungsdienstes gegenüber den Fans angemessen vertreten, in emotionsgeladenen Situationen die Fans - wenn möglich und zumutbar- konfliktvermeidend bzw. -mindernd beeinflussen.
3. Im Vorfeld der Spiele hat sich der Fan-Betreuer um Kontakte mit dem Fan- Betreuer des anderen Vereins zu bemühen, um bestehende Feindbilder und Vorurteile abzubauen und aktuelle Konflikte zu vermeiden. Die Durchführung von Gemeinschaftsveranstaltungen (z.B. Fußballspiele, Torwandschießen etc.) kann angezeigt sein.

E) Unterstützung durch den Ligaverband und den DFB
1. Der Ligaverband und der DFB unterstützen Fan-Betreuungsmaßnahmen der Vereine.
2. Die Vereine teilen dem Ligaverband und dem DFB im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens und des Zulassungsverfahrens die Daten ihres Fan-Betreuers wie folgt mit:
- Vorname
- Name
- Geburtsdatum
- Geburtsort
- Wohnsitz
- Telefon, Telefax.
3. Der Ligaverband wird die Fanbetreuer der Lizenzvereine mit einem für die Stadien aller Lizenzvereine geltenden Arbeitsausweis mit Lichtbild ausstatten. Die Fanbetreuer der Regionalliga werden mit einem für die Stadien der Regionalliga geltenden Ausweis ausgestattet. Dieser Ausweis ist Eigentum des Ligaverbandes / des Deutschen Fußball- Bundes, er ist bei Ausscheiden zurückzugeben.
4. Der DFB führt im Benehmen mit dem Ligaverband Schulungsveranstaltungen mit den Fanbetreuern durch, um
- sich einen Überblick über die Entwicklung der Fanszene und der Fanbetreuung durch die Vereine zu verschaffen,
- einheitliche Verhaltensregeln zu erarbeiten,
- gemeinsame Zielorientierungen zu gewährleisten,
- einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
5. Zentrale Koordinierungsstelle für die Fan-Betreuungsarbeiten sind der Ausschuss für Sicherheitsangelegenheiten des DFB und der Ligaverband.

F) Sanktionen
1. Fanbetreuer, die sich nicht an die durch diese Empfehlungen und den vom Ligaverband und DFB durch Einzelweisungen bzw. den Vereinen vorgegebenen Grenzen der Fanbetreuungsarbeit halten, sind durch die Vereinsführung im Gespräch zur Beachtung der Regeln anzuhalten. Bei wiederholter Nichtbeachtung der Vorgaben im Sinne dieser Empfehlung sind sie zu ver- warnen, ggf. von ihren Aufgaben zu entbinden.
2. Der Verein unterrichtet den Ligaverband und den DFB bei schwerwiegenden Verstößen der Fanbetreuer gegen den Sinn und Zweck dieser Empfehlungen. Er ist berechtigt, den Fanbetreuer-Ausweis einzuziehen. Der eingezogene Ausweis ist unverzüglich zurückzugeben.
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
Jean S.
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Beitrag von Jean S. »

katinka hat geschrieben:
Ok, so n offizieller Fanbeauftragter kostet schon mal 2500€ / Monat (habe mal überlegt, mich hier in DA auf die Stelle zu bewerben...) ...
Pah :!:

Ich will doch kein Geld dafür... :twisted: :?
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
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schorschla
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Beitrag von schorschla »

und von den Fans auch (halbwegs) akzepiert werden
also so wie du :wink:

aber danke für das material. sehr interessant...

[/code]
keine handbreit den rassisten.
Scheich
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Registriert: 29 Okt 2002, 12:51

Beitrag von Scheich »

Ein nicht unrepräsentativer Beitrag aus dem Lok-Gästebuch:
Als langjähriger Lok-Fan und Mitglied bin ich genauso entsetzt über die Geschehnisse während und nach dem Landespoklaspiel, wie die meisten Menschen auch.
Als Zuschauer am Samstag musste ich mir leider alles mit anschauen.
Und man muss leider wieder eingestehen, wir haben ein Hooliganproblem.
Nur wie kam es dazu und welche Maßnahmen sind zu treffen ?
1. Historie
Nach vielen Rückschlägen mit zwei Insolvenzen nach dem Bundesligaabstieg und der Löschung des 1.Deutschen Fußballmeisters VfB-Leipzig aus dem Vereinsregister mussten die Fans eine Leidenszeit wie kein anderer Verein in Deutschland hinnehmen.
Mit dem Eindruck, dass letztlich die Frage der zwei Vereine in der Stadt so zu lösen wäre, es hat sich aber dann nur noch mehr Frust aufgestaucht.
2. Hooligans
Das Hooliganproblem ist ein gesamtdeutsches Problem. Besonders aber im Osten, da gerade vielen jungen Leuten hier die Perspektive fehlt.
Lok Leipzig ist der einzige Verein in Deutschland der vor mehreren tausend Fans in unteren Ligen spielt (der Historie geschuldet).
Das nutzen Ostdeutschlands Hooligans als Plattform die sie nirgendwo sonst in dieser Form finden können.
3. Stadion
In der 1. und 2. Bundesliga dürfte man in Stadien wie des 1.FC Lok aus Sicherheitsgründen nicht spielen. Aber in unteren Klassen ist das erlaubt, weil da ja „ kaum Zuschauer „ sind.
Nur ist dies eben bei Lok nicht so. Man hätte dieses Problem nicht, wenn man in den zurück liegenden Jahren anders mit dem Verein umgegangen wäre und ihn nicht bis zur Löschung aus dem Vereinsregister getrieben hätte.
4. Auslöser am Samstag
In den Medien wird kaum darüber berichtet, dass die Aggressionen und die Spielunterbrechung vom Aue-Block ausgingen (welche Kategorie Fans fährt mit welcher Motivation zu einem Auswärtsspiel der 2. Mannschaft).
Leider wurden diese Aggressionen durch Hooligans im Lok-Block erwidert.
Das Schiedsrichtergespann hat mit seinen nachweislichen Fehlentscheidungen (wollte man unter keinen Umständen ein Derby mit Sachsen Leipzig?), die Lage zusätzlich angeheizt.(Erinnerungen an die geklaute DDR-Meisterschaft geg. Den BfC Dynamo Berlin wurden wach).
Diese aufgeheizte Stimmung wurde dann von den Hooligans genutzt. Nur wird unter den Gewalttätern kaum eines der 1400 Lok - Mitglieder sein.
Richtige Fans werden hier mit diesen Chaoten in einen Topf geworfen. 800 ist auch völlig übertrieben.
Medienhetze nützt nur den Chaoten die sich darüber dann freuen.
In dem Bereich der Haltestelle und Kreuzung befanden sich wie immer hunderte Fans nach einem Spiel und aus dieser Masse scherten etwa 200 Hooligans immer wieder aus und richten den jetzigen Schaden am Verein und an der Stadt an.
Leider ist Einer schon zu viel.
5. geplante Ausschreitungen
Schon im Vorhinein wurde bekannt, dass ein Lehrfilm über Hooligans gedreht werden soll. Im Internet gab es Aufrufe in der Szene diese Plattform zu nutzen. Das hat im Voraus nicht zur Entspannung der Lage beigetragen.
6. Konsequenzen und Maßnahmen
Natürlich kann der DFB und/oder der NOFV sämtliche Restriktionskeulen auspacken die ihm zur Verfügung stehen. Und den Verein vielleicht wieder in den Abgrund treiben.
Nur würde das nur das Problem in andere Bereiche verlagern
Das Hooligan und recht***tremistische Problem ist ein gesamtgesellschaftliches Problem !
Ein erneuter Versuch den Verein hart zu strafen (finanziell oder sportlich), würde den Frust und das Gewaltpotential leider eher noch steigern.
Es müssen Maßnahmen wie Fanprojekte unterstützt werden. Und insgesamt Angebote an die Jugendlichen gemacht werden, dass sie gar nicht erst auf solche Gedanken kommen.
Und eindeutig identifizierte Straftäter müssen auch nachhaltig mit Konsequenzen rechnen müssen!
Als Fan und Mitglied kann ich nur hoffen, dass solche Zustände wo auch immer sich nicht mehr wiederholen und mich für diese Leute bei allen Verletzten und Geschädigten entschuldigen. Für wahre Fans und Mitglieder sind das sind die dunkelsten Stunden seit der Neugründung des Vereins.
Mit der Hoffnung bald wieder sportliche Schlagzeilen vom 1.Deutschen Fußballmeister zu hören.
Ich fasse zusammen:

Schuld sind diejenigen, die den Vorgängerverein aus dem Vereinsregister gelöscht haben und die damit verbundene Leidenszeit (nicht die eigene Mißwirtschaft), das Stadion, die Gästefans, ein angekündigtes Fernsehteam, die Schiedsrichter und die traumatische DDR-Vergangenheit und natürlich alle diese "gesamtgesellschaftlichen" Probleme. Einem kommen die Tränen.
martinez
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Beitrag von martinez »

Scheich hat geschrieben:Schuld sind diejenigen, die [...] damit verbundene Leidenszeit (nicht die eigene Mißwirtschaft)...
mißwirtschaft, leidenszeit... kommt mir irgendwie bekannt vor...
da hätte doch die oldschdod auch mal ein hooliganproblem verdient :? :wink: :wink:
Profitip:
"Beim Banküberfall besser keine blickdichte Strumpfhose verwenden."
Kollege
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Beitrag von Kollege »

martinez hat geschrieben:da hätte doch die oldschdod auch mal ein hooliganproblem verdient :? :wink: :wink:
Wir randalieren net, wir flitzen! :wink:
Spielvereinigung Bayreuth 1921 e.V. :!:
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