bleibt uns einer davon erspart? aus der nz von heute:
NÜRNBERG (NZ). — Wolfgang Wolf war nach dem ersten persönlichen Gespräch mächtig beeindruckt von Maik Wagefeld. „Er hat damals gesagt, dass er nicht nach Nürnberg kommen will, um auf der Bank zu sitzen. Er war fest entschlossen, sich hier einen Stammplatz zu erkämpfen. Diese forsche Einstellung hat mir sehr gut gefallen“, erinnert sich der Club-Trainer an das Treffen mit dem Dresdener Talent im letzten Winter.
Ein Dreiviertel Jahr später sitzt Wagefeld genau da, wo er nie hin wollte, und manchmal nicht ein mal dort: Auf der Ersatzbank. Ein 17-minütiger Kurzeinsatz im ersten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart - mehr Bundesliga-Luft hat der 23-jährige Mittelfeldspieler bislang noch nicht zu schnuppern bekommen. Und das trotz der jüngsten Personalmisere beim 1. FCN.
All die Tugenden, die Wolf an dem defensiven Mittelfeldspieler so geschätzt hatte, scheinen wie weggeblasen. Wagefeld, der bei seinem Ex-Verein Dynamo Dresden in den zurückliegenden zwei Jahren stets als Kapitän entschlossen vorangeschritten ist, avancierte zuletzt in der Noris zu einem völlig verunsicherten Mitläufer.
Ein großes Rätsel auch für Wolf, der sich seinen bislang enttäuschenden Lieblingsschüler dieser Tage zur Brust genommen hat. „Ich habe ihn an seine Stärken erinnert, die ihn in Dresden ausgezeichnet haben. Und ich habe ihm deutlich gesagt, dass er mehr aus sich herausgehen muss und auch mal Fehler machen darf“, berichtete Wolf.
Seither macht Maik Wagefeld Fortschritte im Training. „Es war ganz wichtig für mich, dass der Trainer auf mich zugekommen ist. Das hat mir wieder Selbstvertrauen gegeben“, verriet Wagefeld im Gespräch mit der NZ. Er räumte ein, dass er von Selbstzweifeln geplagt wurde. „Für mich ist das eine ganz neue Situation, als Wechselspieler auf der Bank zu sitzen. In Dresden bin ich schon in jungen Jahren ins kalte Wasser geworfen worden und musste schnell Verantwortung übernehmen. Als ich dann hier nicht mal mehr im Kader war, habe ich mich schon gefragt: Was mache ich eigentlich falsch? Wahrscheinlich habe ich zu viel erwartet. Ich bin in ein Loch gefallen und habe mich dann wohl auch etwas hängen lassen. Aber nach dem Gespräch mit dem Trainer geht es wieder aufwärts. Er hat deutlich gesagt, was er von mir verlangt“, so Wagefeld, dem klar ist, „dass ich in jeder Trainingseinheit meine kämpferischen und spielerischen Stärken voll einbringen muss“.
Keinen Einfluss auf Wagefelds Stimmungstief hatte im übrigen die Verpflichtung des Schweizer Ex-Nationalspielers Mario Cantaluppi, der ebenfalls im defensiven Mittelfeld zu Hause ist. Mit ihm wurde Wagefeld ein weiterer Konkurrent vor die Nase gesetzt, doch damit kann der Sachse aus Riesa gut leben. „Wenn ein Verein wie der 1. FC Nürnberg, der gerade erst in die Bundesliga aufgestiegen ist, so einen erfahrenen Spieler bekommen kann, muss er natürlich handeln. Ich bin überzeugt, dass ich von ihm wie auch von Tommy Larsen noch viel lernen kann“, glaubt Wagefeld.
Eines hat er bereits gelernt: Geduldig zu sein und nie den Mut zu verlieren. Wolf nahm die aufsteigende Form im Training wohlwollend zur Kenntnis und kündigte an, dass Wagefeld demnächst auch im Spiel wieder eine Chance bekommen wird. Vielleicht schon am Samstag in Dortmund.
Fünf Club-Profis nominiert
In der kommenden Woche sind fünf Profis des 1. FC Nürnberg in der WM-Qualifikation im Einsatz. Die Abwehrspieler Tomasz Hajto und Bartosz Bosacki spielen mit Polen zunächst am 9. Oktober in Wien gegen Österreich und vier Tage später in Cardiff gegen Wales. Kapitän Tommy Larsen trifft mit Norwegen in Glasgow auf Schottland (9. 10.) und in Oslo auf Slowenien (13. 10.).. Der Kroate Ivica Banovic reist nach Zagreb zum Spiel gegen Bulgarien (9. 10.). Mehdi Taouil steht im marokkanischen Kader für das Gastspiel am 10. Oktober in Guinea.
Harald Büttner
Schon wieder mal Amateurteams...
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schorschla
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Schon wieder mal Amateurteams...
keine handbreit den rassisten.