
Vor einer Woche, am 17.06.2011 ist einer der Größten des Bayreuther Sports gegangen. Fritz Semmelmann (im oberen Bild vorne) war zusammen mit Jumbo Zeitler als Nationalspieler aktiv und hat den sportlichen Aufstieg der Altstadt entscheidend mitgeprägt. Ich selber hab beide zwar nie spielen sehen - aber durch meine beim VfB und FC kickenden Onkels waren mir beide Namen schon als Kind geläufig. Als ich meinem nicht mehr in Bayreuth lebenden Onkel, der selbst fast schon im gleichen Alter wie Fritz Semmelmann ist, die Nachricht übermittelt habe, war er sehr betroffen. Das zeigte mir, welchen Stellenwert Fritz Semmelmann für ganze Fußballergenerationen unserer Stadt hatte.
Ich finde, dass es einem Verein, der dem herausragenden Sportsmann Fritz Semmelmann etliches zu verdanken hat, weiß Gott gut zu Gesicht stehen würde, sich ehrenvoll zu verabschieden. Wegen mir könnte die offizielle Homepage ein paar Wochen eher trauernd in Schwarz als in Gelb gehalten sein.
Klar ist ein Spielplan wichtig, auch Sichtungslehrgänge, die Einrichtung einer Damenmannschaft und die Berufung des neuen Trainers der 2. Mannschaft. Aber auf der offiziellen Startseite NICHTS darüber zu lesen - keine Meldung, kein Nachruf, keine Verbeugung - ist in meinen Augen ein erbärmliches Armutszeugnis der Vereinsführung. Vor einigen Monaten betrauerten wir ganz offiziell den Tod eines mir unbekannten Vizepräsidenten der SpVgg Fürth mit wochenlanger Meldung auf der SpVgg-Homepage. Schade, dass wir unsere eigenen Bayreuther Fußballikonen nicht einmal annähernd gleichermaßen wertschätzen.
Ein Verein, der sich auch nach Aussage seines Vorstandsvorsitzenden gern als Traditionsverein begreift, sollte mit den Menschen, die diese Tradition erst ermöglicht haben, anders umgehen. Sollten wir unser erstes Landesligaspiel nicht mit Trauerflor und einer Gedenkminute bestreiten, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Wikipedia-Eintrag über Fritz Semmelmann