Trainer hört auf
13.07.2005 20:30
HaSpo-Vorsitzender: „Verlieren erfolgreichsten Coach”
handball
Von Eberhard Spaeth
„Er war es schließlich, der 1999 jene B-Jugend übernommen hat, die er dann bis ins Halbfinale der deutschen A-Jugend-Meisterschaft führte”, erklärt der bis zur letzten Saison selbst mit Graß in einem Trainer-Gespann tätige Berghammer seine Einschätzung. „Er hat dabei das heute so erfolgreiche Spielsystem ganz maßgeblich mit geprägt.”
Mit der Veränderung dieser Rolle hat nun anscheinend auch der Rückzug von Michael Graß zu tun. „Das ganze Umfeld für meine Arbeit hat sich so verändert, dass meine Fähigkeiten nicht mehr den gleichen fruchtbaren Boden finden, auf dem sie ihren effektivsten Beitrag leisten können”, umschreibt der Pegnitzer seine Beweggründe. „Ich bin nicht der richtige Kerl, um nur ,auch dabei zu sein'. Da stimmt das Verhältnis von Aufwand und Effekt nicht mehr.”
Hört man da Kompetenzstreitigkeiten mit dem neuen HaSpo-Trainer Andreas Tam heraus? „Ich rede vom ganzen Umfeld. Das reicht vom Vorstand bis zur früher ungewohnten öffentlichen Aufmerksamkeit und den entsprechenden äußeren Einflüssen. Mit Andreas Tam verstehe ich mich menschlich sehr gut. Für ihn tut es mir auch besonders leid. Die Idee war nicht falsch, mit ihm frischen Wind zu bringen, und es war auch nicht falsch, mich als Faktor der Kontinuität einzubinden. Nur lässt sich so etwas eben nicht beliebig zusammenschnüren. Früher mit Ernst Werner und vor allem zuletzt mit Andreas Berghammer hat es einfach wie von selbst gepasst.”
Der HaSpo-Vorsitzende kann das nachvollziehen: „Ich bedaure es zutiefst, aber ich verstehe es.” Gerade die emotionale Art schätze Berghammer an seinem langjährigen Weggefährten: „Deswegen war auch Geld nie ein Thema. Nicht einmal Fahrtgeld wollte er annehmen, weil es dann mit dem Spaß vorbei wäre und einfach nicht mehr passen würde.”